Das Jahr 1922 war die Geburtstunde von «Autophon». Die Firma stellte im Kanton Solothurn Telekommunikationsgeräte her. Als grösster Telekommunikationskonzern der Schweiz entwickelte «Autophon» 1978 eines der ersten tragbaren Telefongeräte. Dieses Natel (Abkürzung für «Nationales Autotelefon») war damals noch rund 12 Kilogramm schwer und erlaubten nur eine Anrufdauer von 3 Minuten.
In den 70er und 80er-Jahren florierte die Telekom-Branche im Kanton Solothurn. «Autophon», welche 1987 mit «Ascom» fusionierte, beschäftigte im Kanton Solothurn über 1000 Menschen.
Anfang der 90er-Jahre musste die Telekom-Branche im Kanton Solothurn erste Produktionsrückgänge verzeichnen. Immer mehr ausländische Firmen für mobile Telefone mischten den Markt auf. Heute arbeiten im Kanton Solothurn nur noch rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Telekom-Branche.
Es gebe zwar im Kanton Solothurn viele Start-Ups, die an neuen Kommunikationssystemen arbeiten, die Produktion von Geräten werde in Zukunft nicht mehr in Solothurn stattfinden, sagt Jonas Motschi, Leiter des Amts für Wirtschaft und Arbeit Kanton Solothurn. «Telekommunikation, wie sie früher hier in Solothurn betrieben wurde, hat hier keine Zukunft.» Stattdessen bietet Solothurn anderen Firmen Platz, insbesondere im biomedizinischen Sektor.
«Einerseits werden hier biochemische Medikamente produziert, andererseits werden hier auch nach wie vor physische Produkte hergestellt wie Implantate oder Prothesen», so Jonas Motschi. Aber auch im Bereich der erneuerbaren Energien engagiere man sich im Kanton Solothurn. «Die Solothurner Industrie ist diverser als früher.»
Die Solothurner Industrie durchläuft einen Strukturwandel – mit Erfolg. Alleine die neue Produktionsanlage der amerikanischen Biotech-Firma «Biogen» schafft 2019 in Luterbach im Kanton Solothurn 400 Arbeitsplätze.