2017 ging die Partei der Arbeit gleich aufs Ganze: Mit ihrer Initiative «Sportstadt Zürich» verlangte sie die Abschaffung sämtlicher Eintrittsgebühren für städtische Bade- und Sportanlagen. Auf diese Weise könnten auch weniger Begüterte Sport treiben, und Zürich werde gesünder, argumentierten die Initianten. Der Stadtrat lehnte das Anliegen ab: Es sei unnötig und verschlinge zuviel Geld.
Zwei Gegenvorschläge
In der gemeinderätlichen Kommission fand die Idee Anklang. Der Vorschlag der PdA ging aber allen zu weit. Die Kommission arbeitete deshalb zwei Gegenvorschläge aus. Freibäder gratis für alle, Hallenbäder und Sportanalagen gratis für Junge und Wenigverdiener, keinerlei Eintrittsgebühren für Sportverbände – dies der Vorschlag von SP, Grünen und AL. Der Vorschlag von FDP und Grünliberalen sah nur den Gratiseintritt für Sportverbände vor.
In der Debatte stellte sich die Mehrheit des Zürcher Gemeinderats nun gegen die ursprüngliche PdA-Initiative und gab schliesslich dem linksgrünen Gegenvorschlag den Vorrang. Die SVP hatte sich vehement gegen alle Varianten gewehrt: Das Gratis-Angebot ziehe Auswärtige an und werde die Badeanstalten zum Überlaufen bringen; zudem sei der Einnahmeverlust von bis zu 15 Millionen Franken jährlich nicht zu verantworten.
Stadträtliche Warnung
Der Stadtzürcher Sportvorsteher Filippo Leutenegger blies ins gleiche Horn. «Ich garantiere Ihnen: Die Badeanlagen werden ziemlich rasch voll sein. Und dann müssen wir sie schliessen, auch für Zürcherinnen und Zürcher. Und zwar genau dann, wenn alle schwimmen gehen wollen.» Die stadträtliche Warnung verklang ungehört. Der linksgrüne Gegenvorschlag erhielt 67 Stimmen, der freisinnig-grünliberale Vorschlag 37 Stimmen, und gegen beides stimmten nur 15 Ratsmitglieder.