Wo sind die zukunftsträchtigen Geschäftsmodelle, die den Bergbauern mehr Verdienst bringen und die noch nicht erfunden sind? Die Frage stellt sich nach dem Besuch von agrarpolitischer Prominenz im Bergdorf Habkern (BE). Fazit: Wunsch und Wirklichkeit sind nicht deckungsgleich.
Sie sollten über Perspektiven der Berglandwirtschaft reden: Markus Ritter, der Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes, Hans Jörg Rüegsegger vom Berner Bauern Verband, Erich von Siebenthal, Präsident der Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verbandes. Aus dem Auftritt wurde eine Tour d'horizon durch die eidgenössische Agrarpolitik.
«Spannend, solchen Leuten zuzuhören», bilanzieren der Bergbauer Roland Brunner und seine Berufskollegin Therese Zurbuchen. Aber wirklich Neues haben sie nicht erfahren. Um ihre Existenz kämpfen müssen sie allemal.
Dafür erzählen Roland und Bernadette Brunner und Therese Zurbuchen freimütig aus ihrem Bergbauern-Alltag. Und der hat mit der hohen Agrarpolitik oft wenig zu tun. Zu prägend ist die stete Suche nach Nebenerwerben, die mit dem Betrieb und der Familie vereinbar sind und Geld auf den Hof bringen.
Ohne Nebenerwerb und Direktzahlungen geht's nicht, da sind sich die Bauern aus Habkern einig. Aber so einfach, wie sich die Politik und ein Teil der Öffentlichkeit mehr Markt und Innovation vorstellen, ist's wohl nicht.