Ein Stück gebogenes Edelmetall, drei Kabelbinder - mehr braucht es nicht. «Und zum Montieren braucht es nicht länger als eine Minute», erklärt Joël Steiner, der Mit-Gründer vom Start-up «inavo», dessen Team den so genannten «Türboss» entwickelt hat. Mit diesem Türklinkenaufsatz vergrössert sich die Fläche der Türfalle, so dass sich diese hygienisch mit dem Unterarm öffnen und schliessen lässt. Die Hände bleiben sauber.
FHNW hat Interesse
Die Idee eines Unterarm-Türöffners ist nicht neu. Bisher kommen die meisten Modelle aber aus dem 3-D Drucker und sind aus Plastik. «Das hat den Nachteil, dass das Material nicht so beständig ist und sich keine grosse Stückzahl produzieren lässt», erklärt Steiner.
Ihr Produkt konnten sie bereits an Schulen installieren und in diversen Arztpraxen. Und auch die FHNW, die Fachhochschule Nordwestschweiz, hat Interesse angemeldet. Das Institut für Architektur, Bau und Geomatik rüste demnächst ihre Türfallen mit dem Türboss aus, sagt der Direktor Ruedi Hofer. Der Türboss sei ein doppeltes Signal: «Er erinnert uns daran, dass die Pandemie noch immer da ist und dass es auch bauliche Antworten braucht.» Schliesslich hätten Epidemien immer auch zu Innovationen im Bauwesen beigetragen: «Die Pest hat zum Beispiel dafür gesorgt, dass Kanalisationen gebaut wurde.»
Die Jungunternehmer - alle sind Mitte 20 - sind stolz auf ihr Produkt und hoffen, einen Beitrag zur Eindämmung der Pandemie leisten zu können. Jetzt gehen sie Klinken putzen - bei weiteren möglichen Kunden und Kundinnen.