Sieben Frauen sitzen am Beckenrand der Schulschwimmanlage Albisrieden. Sie stammen aus Eritrea und aus der Türkei und kennen sich vom Deutschkurs. Wie viele Menschen aus dem Ausland haben sie in ihrer Jugend nie schwimmen gelernt. Jetzt wollen sie das nachholen. Es ist ihre dritte Lektion bei Nico Caprez, ihrem 26-jährigen Schwimmlehrer. Er zeigt ihnen, wie sie sich mit einem Schwimmbrett sicher aufs Wasser wagen können. Den Frauen macht es Spass.
Die Angst überwinden
Doch sobald Nico Caprez den Boden des Beckens absenkt und sie nicht mehr stehen können, bekommen einige der Schwimmschülerinnen Angst. «Rehaza, du bist nicht allein! Ich habe auch Angst!», ruft ihnen eine der Frauen zu. Und verrät der Reporterin: «Ich habe Wasser gern. Ich denke, für den Körper ist es gut und gesund. Ja, ich liebe Wasser.»
Die Eltern gehen mit ihren Kindern in die Badi, können aber nicht mit ihnen ins Wasser.
Die Asylorganisation Zürich AOZ hat Nico Caprez beim Aufbau der Schwimmkurse für Flüchtlinge unterstützt. 24 Männer und Frauen machen bereits vom Angebot Gebrauch. Sinnvoll sei dieses nicht nur für die Sicherheit, sagt Dascha Krizan von der AOZ. Viele der Asylsuchenden hätten Kinder, die in der Schule schwimmen lernten, und das sei ein Problem: «Die Eltern gehen am Sonntagnachmittag mit ihren Kindern in die Badi, können aber nicht mit ihnen ins Wasser.»
Grosser integrativer Effekt
Das Schwimmenlernen habe auch einen grossen integrativen Effekt, meint Krizan: Die ausländischen Männer und Frauen seien dann imstande, etwas mit uns Schweizerinnen und Schweizern zu teilen, das für uns selbstverständlich sei und zu unserem Alltag gehöre.
(Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 17:30 Uhr)