Eugen Krieger ist seit zehn Jahren Rektor des ältesten Basler Gymnasiums, des Gymnasiums am Münsterplatz. In seiner Amtszeit habe sich die Schülerschaft stark verändert, sei vielfältiger geworden. «Auf dem Pausenplatz hört man heute neben Deutsch auch Englisch, Spanisch, Französisch, aber auch Hindi und Mandarin.»
Förderkurse stark ausgebaut
Von den rund 500 Schülerinnen und Schülern im Gymnasium am Münsterplatz besucht derzeit rund ein Fünftel Förderkurse in Deutsch und Französisch. Gerade Expat-Kinder, deren Muttersprache eine Fremdsprache ist, seien stark gefordert, um die Anforderungen einer Matura meistern zu können, sagt Deutschlehrer Stefan Schwarz.
Die meisten Jugendlichen kämen indes aus gebildeten Familien und seien motiviert. Und die Qualität des Unterrichts an den Basler Schulen sei für die Pharmafirmen mittlerweile zum Standortfaktor geworden, sagt Krieger.
Pharma zahlt weniger an Ausbildung
Ein wichtiger Grund, weshalb Expat-Familien ihre Kinder öfters in die öffentlichen Schulen schickten, sei finanzieller Natur, sagt Kathy Hartmann. Die gebürtige US-Amerikanerin lebt seit 36 Jahren in Basel und setzt sich mit ihrem Verein «Baselconnect» für die Integration der Expats ein. «Viele Expats haben inzwischen feste Arbeitsverträge und bleiben länger hier als nur ein paar Jahre.» In diesen Fällen beteiligten sich die Pharmaunternehmen meistens nicht an den Ausbildungskosten. «Für diese Kinder, die lange in Basel bleiben, ist die öffentliche Schule der beste Integrationsfaktor», sagt Hartmann.