SRF News: Alexander Klapproth, Sie sind Ingenieur und Gründer des iHomeLab. Nun wird das intelligente Haus auf dem Gelände der Hochschule Luzern - Technik und Architektur - in Horw bald 10 Jahre alt. Ihre Begeisterung für das Haus ist sichtlich ungebrochen?
Alexander Klapproth: Ich habe jedes Mal beim Betreten des Hauses eine Riesenfreude. Mir stellen sich die Nackenhaare auf. Es ist nach wie vor Emotion pur. Allerdings muss man auch sagen, was wir hier zeigen, ist immer noch ein wenig Science-Fiction.
Das iHomeLab ist - bildlich gesprochen - I hr Kind. Nun gehen Sie in Pension. Wie gross ist der Trennungschmerz?
Das iHomeLab ist mein Kind, auf jeden Fall. Aber das Kind ist erwachsen geworden und deshalb kann ich jetzt ruhig sagen, geh deinen Weg. Natürlich ist das Loslassen mit viel Emotionen verbunden. Aber ich bin sehr optimistisch, dass das Haus sich ohne mich bestens weiterentwickelt. Es ist in guten Händen und mein Nachfolger (ad interim Dieter von Arx) kann sich auf einen lässigen Job freuen. Bei Fragen stehe ich aber natürlich zur Verfügung (lacht).
Nicht wir bedienen die Technik, sondern die Technik bedient uns.
Jährlich besuchen 4000 Interessierte das iHomeLab. Die Technik soll das Leben im Haus erleichtern. Nicht jeder möchte aber von morgens bis abends virtuell gesagt bekommen, was er tun soll. Verstehen Sie diese kritischen Stimmen?
Natürlich. Niemand will total überwacht werden und seine Privatsphäre aufgeben. Es geht um eine Hilfe, die in Anspruch genommen werden kann. In unserer Forschung erleben wir vor allem ältere alleinlebende Menschen. Viele haben das Bedürfnis eigenständig zu leben und trotzdem bei einem Sturz oder einem gesundheitlichen Problem über das intelligente Haus sofort Hilfe anfordern zu können. Die grosse Herausforderung ist, dass die Technik zuverlässig funktioniert und benutzerfreundlich ist.
Alexander Klapproth, Sie gehen Ende Februar in Pension und können den Ingenieur in sich nicht verleugnen. Sie planen den Bau eines speziellen Wohnmobils?
Das stimmt. Ich suche ein Fahrgestell und jemanden, der mir den Aufbau nach Mass anfertigt. Den Rest werde ich selber machen. Mein Ziel ist ein barrierefreies Wohnmobil, in dem meine Frau und ich auch im Alter noch reisen können.
Das Gespräch führte Radka Laubacher.