Urteil wegen Vergewaltigung - 20 Jahre Haft für indischen Guru

Das Strafmass wurde aus Sicherheitsgründen im Gefängnis verkündet. So sollten erneute Ausschreitungen verhindert werden.

• Der indische Guru und Filmstar Gurmeet Ram Rahim Singh ist wegen zweifacher Vergewaltigung zu 20 Jahren Haft verurteilt worden.
• Dieses Strafmass verkündete ein Richter in einem Gefängnis im nordindischen Rohtak.
• Bei der eigentlichen Urteilsverkündung am vergangenen Freitag hatte es massive Ausschreitungen gegeben – mit über 30 Toten und zahlreichen Verletzten.

Der Richter war per Helikopter in den Ort nahe der Hauptstadt Neu Delhi geflogen worden, wo Ram Rahim seit seiner Verurteilung in Haft sass. Damit sollten erneute Ausschreitungen verhindert werden.

Tote und Verletzte bei Ausschreitungen

Mehr als 100'000 Anhänger des extravaganten 50-jährigen Gurus waren zu der Urteilsverkündung am vergangenen Freitag in den Ort Panchkula gekommen und randalierten anschliessend. Dabei kamen dort 32 Menschen ums Leben, sechs weitere starben im rund 250 Kilometer entfernten Sirsa, wo die Sekte von Ram Rahim beheimatet ist.

Mehr als 250 Menschen wurden verletzt. Die meisten Opfer wurden durch Polizeischüsse getötet. Mehr als 900 Mitglieder der «Dera Sacha Sauda» (etwa: Sekte des wahren Geschäfts) wurden festgenommen.

Am Montag waren die Vorkehrungen entsprechend streng – insgesamt rund 30'000 Sicherheitskräfte waren in verschiedenen Orten des Bundesstaats Haryana im Einsatz. In Sirsa, wo eine Ausgangssperre galt, wurden Medienberichten zufolge zwei Autos angezündet. Darüber hinaus wurden zunächst keine Zwischenfälle bekannt. Die Sekte hat nach eigenen Angaben 60 Millionen Mitglieder.

Noch im Mai besuchte der zu 20 Jahren Haft verurteilte Gurmeet Ram Rahim Singh eine Filmpremiere in Neu Delhi.

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Der indische Guru Gurmeet Ram Rahim Singh führt seit 27 Jahren eine spirituelle Organisation, die nach eigenen Angaben 60 Millionen Anhänger hat.

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Der 50-Jährige mag es extravagant und tritt gerne mit funkelndem Schmuck und auf grossen Motorrädern auf.

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Nachdem er wegen Vergewaltigung verurteilt wurde, demonstrierten mehr als 100'000 Anhänger in der nordindischen Stadt Panchkula gegen das Urteil.

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Die einen friedlich ...

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... die anderen nicht: Randalierer warfen Steine, legten Feuer und zerstörten Übertragungswagen von Fernsehstationen.

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Die Armee setzte nach eigenen Angaben 600 Soldaten ein. Bei den Krawallen kamen 38 Menschen ums Leben.

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Der Guru ist auch Popsänger und Schauspieler. Hier sitzt er vor dem Plakat zu seinem Film «Der Bote 2» mit ihm als Hauptdarsteller und «Bote Gottes».

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