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Absturz bei Teheran Warum stürzte die Boeing 737 ab?

Was ist geschehen? Eine ukrainische Passagiermaschine ist in der Nähe des Teheraner Imam-Chomeini-Flughafens abgestürzt. Ukrainischen Angaben zu Folge waren 167 Passagiere und 9 Crew-Mitglieder an Bord der Boeing 737. Medien zufolge war die Maschine der Airline Mau (Ukraine International Airlines) auf dem Weg von Teheran nach Kiew und stürzte kurz nach dem Abflug ab.

Flughafen Teheran
Legende: SRF

Was ist die Ursache? Das iranische Staatsfernsehen machte technische Probleme als Ursache für den Absturz verantwortlich, ohne genauer darauf einzugehen. Mittlerweile seien die beiden Flugschreiber (Black Box) gefunden worden, so das Fernsehen. Iranische Experten in der Luftfahrtsbehörde würden diese nun untersuchen. Die ukrainische Botschaft im Iran sprach zunächst von einem Triebwerksdefekt, hat diese Erklärung aber wieder zurückgezogen. Die Ursache des Absturzes sei nicht ermittelt, heisst es nun in einer aktuellen Mitteilung. Frühere Einschätzungen seien nicht offiziell gewesen.

Wer sind die Todesopfer? Nach Angaben des Aussenministeriums in Kiew waren 82 Iraner und 63 Kanadier auf der Passagierliste. Wie das Ministerium bekanntgab, befanden sich ferner elf Menschen aus der Ukraine, zehn aus Schweden, vier aus Afghanistan und je drei aus Deutschland und Grossbritannien an Bord der Maschine.

Auch Lufthansa streicht Flug nach Teheran

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Die Swiss-Mutter Lufthansa hat den einen für Mittwoch geplanten Flug von Frankfurt in die iranische Hauptstadt Teheran gestrichen. Dies sei «vorsorglich» wegen der derzeitigen Lage in der Region geschehen, sagte eine Lufthansa-Sprecherin. Noch keine Entscheidung gebe es zu möglichen Änderungen von Flugrouten im Nahen Osten. Swiss bietet den Flug über Frankfurt nach Teheran in Zusammenarbeit mit Lufthansa an.

Die Fluggesellschaft Ukraine International Airlines streicht bis auf Weiteres alle Flüge nach Teheran, wie Reuters berichtet.

Was sagt die Fluggesellschaft? «Es war eines unserer besten Flugzeuge, mit einer ausgezeichneten zuverlässigen Mannschaft», betonte der Präsident des Unternehmens, Jewgeni Dychne, sichtlich bewegt am Mittwoch in Kiew. Die Maschine sei zuletzt am 6. Januar gewartet worden.

Was sagt die Ukraine? Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenski hat sich nach dem Absturz tief erschüttert gezeigt. «Schreckliche Nachrichten aus dem Nahen Osten», schrieb er auf Facebook. Niemand habe das Unglück überlebt. Selenskyj warnte vor Spekulationen über die Absturzursache. «Ich bitte alle sehr, von Spekulationen und der Verbreitung ungeprüfter Versionen zur Katastrophe bis zur Veröffentlichung offizieller Informationen Abstand zu nehmen».

Nutzung des Luftraums untersagt

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Kurz nach den iranischen Raketenangriffen auf Militärstützpunkte im Irak hatte die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA US-Flugzeugen die Nutzung des Luftraums in Teilen des Nahen Ostens untersagt. Über dem Persischen Golf, dem Golf vom Oman, im Irak und im Iran dürften in den USA registrierte Flugzeuge «wegen erhöhter militärischer Aktivitäten und steigender politischer Spannungen» nicht mehr operieren, hiess es in einer Mitteilung. Es gebe ein erhöhtes Risiko, das ein Flugobjekt falsch identifiziert werde.

Wieso gibt es Spekulationen? Ob ein Zusammenhang des Absturzes der ukrainischen Maschine mit der militärischen Eskalation des Konflikts zwischen dem Iran und den USA besteht, war zunächst völlig unklar. Wenige Stunden zuvor hatte es einen iranischen Vergeltungsangriff auf US-Soldaten im Irak gegeben.

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