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International Attentäter von Würzburg war Islamist

Der 17-Jährige, der in einem Regionalzug bei Würzburg mit Messer und Axt fünf Passagiere teils schwer verletzt hat, hatte ein islamistisches Motiv.

Das bayerische Innenministerium hat die Echtheit des im Internet verbreiteten Bekennervideos zum Attentat von Würzburg bestätigt. «Der Mann auf dem Video ist der Täter von Würzburg», sagte ein Sprecher von Innenminister Joachim Herrmann.

Bild aus dem Propaganda-Video.
Legende: Bild aus dem Propaganda-Video. SRF

Das Video war am Dienstag vom IS-Sprachrohr Amak im Internet veröffentlicht worden. «Im Namen Gottes, ich bin ein Soldat des IS und beginne eine heilige Operation in Deutschland», bekennt der 17-jährige Täter aus Afghanistan darin.

Die Klärung der Identität des Attentäters stützt sich nach Angaben des Innenministeriums auf Gesichtsvergleiche des Bundeskriminalamtes (BKA). Ausserdem hätten Zeugen auf dem Video klar erkannt, dass dieses in Würzburg aufgenommen wurde, sagte der Sprecher.

Islamistisches Motiv

Damit bestätigt sich, dass der Attentäter ein islamistisches Motiv hatte. Der Jugendliche habe sich an Nicht-Muslimen rächen wollen, die seinen Glaubensbrüdern Leid angetan hätten, hatte der Leitende Oberstaatsanwalt bereits am Nachmittag erklärt.

Video
17-jähriger Asylbewerber verletzt Zugreisende mit Axt
Aus Tagesschau vom 19.07.2016.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 8 Sekunden.

Gleichzeitig könnten offenbar aber auch persönliche Hintergründe eine Rolle gespielt haben. Am Dienstag fand die Polizei zwischen der Stelle des Nothalts und dem Main-Ufer das Handy des Angreifers. Dieser habe am vergangenen Samstag viel telefoniert, nachdem er vom Tod eines Freundes in Afghanistan erfahren habe, sagte der zuständige Kriminaldirektor Lothar Köhler: «Diese Nachricht hat wohl nachhaltig Eindruck auf ihn gemacht.»

Nicht als religiöser Eiferer aufgefallen

Der Teenager war seit vergangenem Jahr als Asylbewerber in Deutschland registriert und lebte seit zwei Wochen in einer Pflegefamilie. Er soll zwar gläubiger Muslim gewesen sein. Die Moschee habe er jedoch lediglich zu Feiertagen besucht, berichten Bekannte.

Trotz Aussicht auf eine Lehrstelle verliess er seine Pflegefamilie am Montagabend und setzte zu seiner Bluttat an. Nachdem der Zug per Notbremse zum Stehen gekommen war, flüchtete der Afghane zunächst und attackierte dann ihn verfolgende Polizisten. Diese erschossen ihn schliesslich.

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