- Der Attentäter von Sutherland Springs hat mehrere Waffen kaufen können, obwohl das wegen seiner Vorstrafen unmöglich hätte sein sollen.
- Einiges deutet auf ein Versäumnis der Luftwaffe hin. Möglicherweise sind wichtige Daten nicht an eine Datenbank des FBI geliefert worden.
- Unterdessen verdichten sich Hinweise auf ein familiäres Motiv des Täters.
Der Attentäter hatte ein halbautomatisches Gewehr und zwei Pistolen erworben. Mit dem Gewehr verübte er die Tat, die Pistolen wurden in seinem Auto gefunden. Auch nach US-Waffengesetz hätte das nicht passieren dürfen. Jetzt zeichnet sich ab, dass dies wohl auf ein Versäumnis der US-Luftwaffe zurückzuführen ist.
Die Behörde hätte die Meldung über die Vorstrafen des Einzeltäters an das FBI weiterleiten sollen. Dies sei wohl unterblieben, erklärte eine Sprecherin der Luftwaffe. Wie Christopher Combs von der Bundespolizei sagte, hatten Datenbanken der Sicherheitsbehörden keine Hinweise darauf geliefert, dass es dem Mann verboten war, Waffen zu kaufen.
Die Vorgeschichte
- Der 26-jährige Täter hatte am Sonntag in einer Baptistenkirche in dem kleinen Ort Sutherland Springs das Feuer eröffnet.
- Er tötete 26 Menschen, darunter auch Kinder.
- Der Schütze wurde nach der Tat tot in seinem Wagen gefunden.
Der Attentäter war 2012 von einem Militärgericht wegen Angriffen auf seine damalige Frau und seinen Stiefsohn verurteilt worden. Er verbrachte ein Jahr lang in Haft und wurde 2014 aus der Luftwaffe entlassen. Nach dieser Verurteilung wegen häuslicher Gewalt hätte der Mann für Waffenkäufe in den USA gesperrt sein sollen, was er offenbar nicht war.
Töten wegen Familien-Knatsch?
Inzwischen deutet immer mehr darauf hin, dass der Ex-Soldat wegen Streitigkeiten mit seinen Schwiegereltern zur Waffe gegriffen haben könnte.
Der Täter hatte 2014 erneut geheiratet. Nach Darstellung der Sicherheitsbehörden war er wütend auf seine Schwiegermutter und schickte ihr Textnachrichten mit Drohungen. Die Frau besuchte die Kirche demnach in der Vergangenheit. Am Sonntag war sie aber nicht dort.
Nachbarn eröffnen das Gegenfeuer
Nach Darstellung der Ermittler wurde der Täter gegen 11.20 Uhr (Ortszeit) zunächst an einer Tankstelle der Ortschaft gesehen. Er überquerte dann die Strasse zur Kirche und begann noch ausserhalb, mit einem Gewehr zu schiessen.
Im Gebäude feuerte er weiter um sich. Ein Nachbar hörte die Schüsse, schnappte sich seine eigene Waffe, lief zum Tatort und schoss auf den Täter. Als dieser flüchtete, nahm der Nachbar gemeinsam mit einem weiteren Mann die Verfolgungsjagd auf. Noch während der Fahrt rief der Täter seinen Vater und sagte ihm, dass er wohl nicht überleben werde.
Er kam mit seinem Wagen von der Strasse ab. Polizisten fanden ihn später tot in seinem Wagen.