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Im Mittelpunkt von Franziskus' Reise stehen Migranten und Indios
Aus HeuteMorgen vom 15.01.2018.
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Besuch in Chile und Peru Franziskus festigt seine Rolle als «Papst der Peripherie»

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus bricht heute zu seiner 22. Reise auf, die ihn nach Chile und Peru führt.
  • Dort will der Pontifex aber nicht nur die grosse katholische Gemeinde treffen, sondern auch Vertreter der indigenen Völker.
  • Mit der Reise wird er fast alle südamerikanischen Länder besucht haben, während wichtige katholische Gemeinschaften in Europa noch auf einen Papstbesuch warten.
  • Franziskus, selbst aus Südamerika, hatte bei seiner Wahl erklärt, er komme vom «Ende der Welt». Mit seiner neusten Reise festigt er seine Rolle als Papst der «Peripherie».

Der Papst wolle mit der Freude des Evangeliums Frieden, Einheit und Hoffnung stiften, fasst der Sprecher des Vatikans, Greg Burke, die Ziele der päpstlichen Reise nach Chile und Peru knapp zusammen.

Was sehr abstrakt klingt, wird vor allem durch die Reiseroute konkreter. Sowohl in Chile als auch in Peru besucht der Papst Gebiete, in denen Indigene leben: in Chile das Gebiet der Mapuche und in Peru indigene Völker am Oberlauf des Amazonas.

Treffen mit armen Kindern

Der Sprecher des Vatikans kündete an, dass der Papst den Vertretern indigener Völker Übersetzungen seiner Lehrschrift über die Umwelt, der «grünen Enzyklika», übergeben werde. Dies legt den Schluss nahe, dass der Papst die Themen Umweltverschmutzung, Klimaerwärmung oder den Raubbau an den natürlichen Ressourcen prominent ansprechen wird.

Auf dem Programm stehen aber auch Treffen mit Kranken, mit Opfern der chilenischen Militärdiktatur oder mit Kindern aus einem Armenviertel der peruanischen Hauptstadt Lima.

Ein Papst für die Randständigen

Es fällt auf, dass der Papst mit dieser Reise fast alle Länder Südamerikas besucht haben wird. Er, der unmittelbar nach seiner Wahl vor fünf Jahren erklärt hatte, er komme vom anderen Ende der Welt, reist ganz gerne dorthin zurück. Während er wichtige Staaten Europas, zum Beispiel das überwiegend katholische Spanien, aber auch Deutschland oder Grossbritannien, bisher nicht besucht hat.

Das sagt Südamerika-Korrespondent Achermann zum Papstbesuch:

In Chile bezeichnen sich nur noch 45 Prozent der Bevölkerung als katholisch – im Land ist ein Prozess der Säkularisierung im Gang. Dafür gibt es diverse Gründe: Immer mehr Menschen wohnen in den Städten, den Leuten geht es tendenziell immer besser. Der wichtigste Grund aber sind die Missbrauchsskandale in der Kirche, wie Umfragen zeigen. Die Chilenen erwarten, dass sich der Papst jetzt mit Missbrauchsopfern trifft – auch wenn ein solches Treffen nicht auf der Traktandenliste steht. Für Franziskus wird es kein einfacher Besuch. Er muss versuchen, seine Schäfchen neu um die Kirche zu gruppieren.
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