- China hat kurz vor einem geplanten Treffen von Staatschef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump mit einem Manöver nahe Taiwan militärische Stärke gegenüber der Insel demonstriert.
- Einheiten des Militärs übten Luftblockaden und Präzisionsangriffe, wie chinesische Staatsmedien am späten Sonntagabend (Ortszeit) berichteten.
Gemäss China sind J-10-Kampfflugzeuge in Kampfformation und atomwaffentaugliche H-6K-Bomber für «simulierte Gefechtsübungen» in den Luftraum um Taiwan geflogen. Wann das Manöver genau stattfand, wurde nicht mitgeteilt.
Der Bericht des chinesischen Staatsfernsehens enthielt auch ein Video, das den Abwurf von Bomben zeigen soll. Ein Offizier der Luftwaffe wird mit den Worten zitiert, die Küste Taiwans sei «deutlich zu erkennen».
Laut Taiwan Propaganda
Das taiwanische Verteidigungsministerium wies den Bericht als Propaganda und Einschüchterungsversuch zurück.
In seinem täglichen Lagebericht über chinesische Aktivitäten in den vorangegangenen 24 Stunden meldete das Ministerium am Montagmorgen lediglich vier chinesische Militärflugzeuge in der Nähe der Insel. Eine Stellungnahme des chinesischen Verteidigungsministeriums lag zunächst nicht vor.
China-USA-Gipfeltreffen
Das Manöver fand nur wenige Tage vor einem erwarteten Treffen zwischen Xi und Trump am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft in Südkorea statt. US-Aussenminister Marco Rubio sagte am Sonntag, Taiwan müsse sich wegen der Gespräche keine Sorgen machen.
China betrachtet Taiwan als eigenes Territorium und hat eine gewaltsame Einnahme der demokratisch regierten Insel nie ausgeschlossen. In den vergangenen Jahren hat die Volksrepublik ihre militärischen Aktivitäten rund um Taiwan verstärkt. Die USA unterhalten zwar wie die meisten Staaten keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zur Regierung in Taipei, sind aber der wichtigste internationale Unterstützer und Waffenlieferant Taiwans.