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International Chodorkowski will Putin die Stirn bieten

Michail Chodorkowski, der frühere Chef des russischen Ölkonzerns Yukos, hat eine Oppositionsbewegung ins Leben gerufen. In zwei Jahren soll die Bewegung «Offenes Russland» den Präsidenten Wladimir Putin bei den Parlamentswahlen herausfordern.

Bislang sitzt der russische Präsident Wladimir Putin fest im Sattel. Der Ukrainekonflikt hat seine Zustimmungswerte gar in die Höhe getrieben. Doch das könnte sich vielleicht bald ändern. Für die geplanten Parlamentswahlen 2016 kündigt sich prominenter Widerstand gegen den Kremlchef an.

Der ehemals reichste Mann Russlands rief seine Landsleute auf, sich gemeinsam für einen politischen Kurswechsel und Rechtsstaatlichkeit einzusetzen.

Gründungszeremonie in Paris

Die von ihm gegründete Bewegung «Offenes Russland» soll über eine Online-Plattform ein Forum für Gleichgesinnte bieten, ist laut Chodorkowski aber keine politische Partei. Die Gründungszeremonie in Paris wurde im Internet übertragen.

«Wahre Patrioten sollten ihrem Land und Volk auch in düsteren Zeiten dienen», sagte Chodorkowski, der im Dezember nach zehn Jahren Lagerhaft von Putin begnadigt worden war und mittlerweile in der Schweiz lebt. «Eine Minderheit kann einflussreich sein, wenn sie sich organisiert.»

Russland gehört zu Europa

Dass Russland nicht zu Europa gehöre, sei «eine Lüge derjenigen, die das Land ein Leben lang beherrschen wollen, die auf Gesetz und Justiz spucken». In Wirklichkeit sei Russland «sowohl geographisch als auch kulturell» ein Teil Europas, sagte Chodorkowski.

Putin inszeniert sein Land hingegen gerne als Gegenpart zum Westen, Isolation sei für den Staatschef ein Segen. Umfragen bescheinigen dem Kreml-Chef breiten Rückhalt in der Bevölkerung, auch wenn die von westlichen Wirtschaftssanktionen ausgelöste Rezession nach Expertenmeinung an seinem Nimbus kratzen könnte.

Offene Rechnung mit Putin

Als Chef des inzwischen zerschlagenen Ölkonzerns Yukos war Chodorkowski 2003 festgenommen und später wegen Betrugs und Steuerhinterziehung zu jahrelanger Lagerhaft verurteilt worden. Die Prozesse gegen Chodorkowski wurden vom Westen als politisch motiviert kritisiert.

Nach seiner Begnadigung reiste er zunächst nach Berlin aus, bevor er in der Schweiz eine Aufenthaltserlaubnis erhielt und schliesslich seinen Lebensmittelpunkt dorthin verlegte.

Im Gegenzug für seine Freilassung musste Chodorkowski faktisch versprechen, sich aus der russischen Politik herauszuhalten. Eine Reaktion des Kremls auf die Gründung von «Offenes Russland» gab es zunächst nicht.

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