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Covid-Pandemie WHO hebt Corona-Gesundheitsnotstand auf – Virus nicht besiegt

  • Die weltweite Corona-Pandemie gilt nicht mehr als internationaler Gesundheitsnotstand.
  • Das hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) entschieden.
  • Konkrete Folgen hat das nicht, da jedes Land für sich über seine Schutzmassnahmen entscheiden kann.

«In gewisser Weise ist dies ein Moment zum Feiern», betonte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus bei einer Pressekonferenz. «Gestern ist der Notfallausschuss zum 15. Mal zusammengetreten und hat mir empfohlen, den Gesundheitsnotstand von internationaler Bedeutung für beendet zu erklären. Ich habe diese Empfehlung angenommen.»

Die WHO hatte die Corona-Pandemie am 30. Januar 2020 als «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» (PHEIC) ausgerufen. Damit waren konkrete Empfehlungen an die mehr als 190 Mitgliedsländer verbunden, um die Ausbreitung des Coronavirus möglichst einzudämmen.

20 Millionen Todesopfer

Durch die Corona-Pandemie kamen nach neuen Angaben der WHO weltweit mindestens 20 Millionen Menschen ums Leben. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus nannte die neue Opferzahl, die fast dreimal so hoch ist wie die bisherigen offiziellen Angaben, am Freitag in Genf.

WHO gibt nur Empfehlungen ab

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Wenn die WHO einen Gesundheitsnotstand ausruft, will sie Regierungen und die Öffentlichkeit aufrütteln, damit sie eine Bedrohung ernst nehmen und sich vorbereiten. Welche konkreten Empfehlungen oder Einschränkungen verhängt werden, entscheidet jede Regierung für sich. Die WHO gibt lediglich Empfehlungen ab. Die WHO appelliert nach wie vor an die Regierungen, nicht zur Tagesordnung überzugehen. Seit Monaten bittet sie, dass mehr Corona-Tests durchgeführt und Viren genetisch untersucht werden. Nur so sei eine Übersicht über die Verbreitung möglicher neuer Varianten möglich.

Die WHO hebt die höchste Alarmstufe, die bei einer Bedrohung verhängt werden kann, wieder auf. «Die Pandemie folgt seit einem Jahr einem nachlassenden Trend», sagte Tedros und verwies auf die gestiegene Immunität durch Impfungen und Infektionen. Konkrete Auswirkungen hat die Entscheidung nicht, weil jedes Land für sich bestimmt, welche Schutzmassnahmen es verhängt.

Virus nicht besiegt

Das Corona-Virus sei damit nicht besiegt, wie Tedros betonte. Es zirkuliere weiter in der Welt, sei gefährlich und könne jederzeit noch gefährliche Varianten entwickeln. Dennoch folgte die WHO der Empfehlung eines unabhängigen Expertenausschusses, weil sie überzeugt sei, dass die Welt gute Werkzeuge hat, um die Menschen vor dem Virus zu schützen. Dazu gehören neben den Impfstoffen und Medikamenten auch Schutzmassnahmen wie das Tragen von Masken oder das Abstandhalten in vollen und schlecht belüfteten Innenräumen.

Allein das solidarische UNO-Impfprogramm Covax hat einer Analyse zufolge bis Ende 2022 in Ländern mit niedrigen Einkommen 2.7 Millionen Menschenleben durch Corona-Impfungen gerettet.

Nach WHO-Statistiken erleben deutlich weniger Menschen einen schweren Verlauf der Krankheit Covid-19 als zu Beginn der Pandemie, als es noch keine Impfstoffe und Medikamente gab. Dennoch wurden der WHO allein vom 3. bis 30. April dieses Jahres nahezu 2.8 Millionen neue Infektionen und über 17'000 Todesfälle gemeldet. Da aber in vielen Ländern kaum noch getestet wird, gilt dies nicht als akkurates Bild der Lage.

Sieben Mal Gesundheitsnotstand ausgerufen

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Die WHO hat seit 2005 siebenmal einen Gesundheitsnotstand ausgerufen – offiziell eine «gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite» (PHEIC – Public Health Emergency of International Concern). Der Corona-Notstand war der zweitlängste. Der längste gilt für Polio und besteht seit 2014. Seit Juli 2022 gilt auch eine Notlage wegen Affenpocken. Notlagen wurden auch wegen des Influenza-A-Virus H1N1 (2009-2010), wegen Ebola in Westafrika (2014-2016), Zika (2016) und Ebola im Kongo (2019-2020) ausgerufen.

SRF 4 News 05.05.2023, 16 Uhr ; 

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