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International Deutsche Unternehmen übernehmen griechische Flughäfen

Griechenland muss auf Druck der europäischen Geldgeber seine Infrastruktur privatisieren. Im Fall der Flughäfen soll der Frankfurter Betreiber Fraport zum Zuge kommen. Nun ist er der Übernahme von 14 Regionalflughäfen im EU-Krisenstaat Griechenland einen entscheidenden Schritt näher gekommen.

Fraport teilt mit, sie hätten mit dem griechischen Privatisierungsfonds einen Konzessionsvertrag über 40 Jahre abgeschlossen. Gemeinsam mit dem griechischen Partner Copelouzos Group will der Konzern die Flughäfen im Laufe des nächsten Jahres übernehmen. Zuvor muss noch das griechische Parlament der umstrittenen Privatisierung zustimmen.

Die 14 Flughäfen unter anderem auf den Inseln Rhodos, Santorini und Mykonos sowie in der zweitgrössten Stadt Thessaloniki sollen im Besitz des griechischen Staates bleiben. Im vergangenen Jahr wurden auf den Airports rund 22 Millionen Passagiere abgefertigt, darunter 75 Prozent aus dem Ausland. Die passagierstarken Flughäfen Athen und Heraklion auf Kreta sind nicht in dem Paket enthalten.

Jeder Zweite leidet

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Legende: Reuters

Jeder zweite Grieche leidet nach einer Studie aufgrund der Krise unter Angstzuständen, innerer Unruhe und Unsicherheit. Demnach stieg auch die Zahl der Depressionskranken. Betroffen seien vor allem einkommensschwache und verschuldete Menschen sowie jene, die offene Rechnungen nicht zahlen können. In die letzte Gruppe fällt jeder dritte Grieche.

Die Fraport AG zahlt nach eigenen Angaben gemeinsam mit ihrem griechischen Minderheits-Partner für die Betreiber-Konzession einmalig 1,234 Milliarden Euro. Sie verpflichtet sich zu Investitionen an den Flughäfen über 330 Millionen Euro und führt eine jährliche Konzessionsabgabe von 22,9 Millionen Euro an den griechischen Staat ab. Das Konsortium war bereits im November 2014 aus einer Ausschreibung als bevorzugter Bieter hervorgegangen. Der Zuschlag hatte sich aber in der Schuldenkrise immer wieder verzögert.

Unterschiedliche Reaktionen

Der Vorsitzende des griechischen Privatisierungsfonds Taiped begrüsste den Vertragsabschluss mit Fraport. «Das ist eine wichtige Station für die Infrastruktur des Landes, ein Schritt, der zusätzliche Einnahmen und hohe Investitionen bringen wird», sagte Stergios Pitsiorlas dem Fernsehsender Skai anlässlich der Unterzeichnung.

Anders sieht das die Luftfahrtgewerkschaft Osypa. Sie bezeichnete die Übernahme als «Skandal» und reichte beim obersten griechischen Verwaltungsgericht Klage gegen das «nationale Verbrechen» der Übernahme ein. Verhandelt werden soll der Fall Anfang Januar. Konkret befürchtet Gewerkschaftsboss Vassilis Alevizopoulos harte Einsparungen seitens der neuen Betreiber, die zu verminderter Flugsicherheit führen könnten.

Fraport-Chef Stefan Schulte sprach indes von einer «echten Win-win-Situation». «Unser umfassendes und langjähriges Know-how als Flughafenbetreiber werden wir nutzbringend an allen 14 Flughafenstandorten zum Einsatz bringen.» Die griechischen Regionalflughäfen seien von entscheidender Bedeutung für die Gesamtwirtschaft und insbesondere für die Tourismusbranche.

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