Es war eine emotional geführte Debatte. Soll es in Deutschland eine gesetzlich verankerte Frauenquote geben oder nicht? SPD, Grüne und Linkspartei waren dafür, die Christdemokarten und FDP dagegen. Erstere hatten nun das Nachsehen.
Ein vom rot-grün dominierten Bundesrat vorgelegter Gesetzentwurf für eine solche gesetzliche Vorgabe von 20 Prozent ab dem Jahr 2018 scheiterte im Bundestag am Widerstand der schwarz-gelben Koalition. Für den Entwurf stimmten 277, dagegen 320 Parlamentarier.
Besänftigung für Befürworter
Union und FDP wendeten damit ein Scheitern ihres Bündnisses ab. In den vergangenen Tagen hatten mehrere Frauen in der Union – unter ihnen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen – gedroht, mit der Opposition für den Antrag zu stimmen, wodurch die Mehrheit der Koalition gefährdet schien.
Die Befürworterinnen hatten sich erst nach massiven Zugeständnissen seitens der Unionsführung besänftigen lassen. Diese sagte zu, eine feste Frauenquote von 30 Prozent für Aufsichtsräte von Dax-Unternehmen ab dem Jahr 2020 ins Wahlprogramm aufzunehmen. In den Jahren davor setzt die Union auf freiwillige Regelungen. Unionsfraktionschef Volker Kauder bekräftigte im Parlament dieses Vorgehen.