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Dürre und Brandstiftung Mindestens 36 Tote bei Bränden in Portugal und Spanien

  • Extreme Dürre und vermutlich Brandstiftung: Auf der iberischen Halbinsel sind bei Waldbränden mindestens 36 Menschen ums Leben gekommen.
  • Besonders betroffen waren Nord- und Mittelportugal, wo die Brände zum zweiten Mal in diesem Jahr katastrophale Ausmasse erreichten.
  • Allein dort verloren nach Behördenangaben mindestens 32 Menschen ihr Leben, darunter ein Säugling.
  • Sieben Menschen wurden vermisst, 56 Bewohner wurden verletzt, einige von ihnen schwer.

Viele Menschen klagten, sie seien von den Behörden ihrem Schicksal überlassen worden. Die Behörden riefen die Menschen dazu auf, selbst gegen die Flammen vorzugehen, da nicht überall auf die Feuerwehrleute gewartet werden könne.

Ein Sprecher der Zivilschutzbehörde wies Kritik an den Behörden zurück: Grund für die Eskalation sei nicht eine falsche Strategie der Brandbekämpfung, sondern die Heftigkeit der Brände und die besonders grosse Trockenheit in diesem Jahr.

Hoffen auf Atlantiktief

Nach Angaben der Behörde sind weit mehr als 5000 Feuerwehrleute im Einsatz. Südwind fachte die Brände an. Die Einsatzkräfte hoffen auf ein Atlantiktief, das für die kommenden Tage Regen bringen soll.

Besonders betroffen waren die Bezirke Coimbra und Castelo Branco in der Mitte Portugals sowie weiter nördlich der Bezirk Viseu. Ein Sprecher der Zivilschutzbehörde nannte am Abend noch 50 aktive Brandherde, davon 31 besonders heftig wütende Feuer.

Der Bürgermeister von Vila Nova de Poiares im Bezirk Coimbra, João Miguel Henriques, schätzte nach einer Meldung der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa, dass in diesem Sommer etwa 70 Prozent der Umgebung verbrannt und einige Dutzend Häuser zerstört wurden.

Viele Schulen wurden nach Angaben des Bildungsministeriums geschlossen. Zahlreiche Strassen waren nicht mehr passierbar.

Fischerdörfer betroffen

Die Flammenwände erreichten Fischerdörfer an der Atlantikküste. In der Kleinstadt Mira im Bezirk Cuimbra wurden zahlreiche Häuser ein Raub der Flammen, wie die Zeitung «O Público» in einem Live-Ticker berichtete.

Auch in der Umgebung seien die Flammen in die Dörfer eingedrungen, sagte der Präsident des Stadtrats von Mira, Raúl Almeida, der Nachrichtenagentur Lusa. Nur mit Hilfe von 40 freiwilligen Helfern sei es den Feuerwehrkräften in Mira gelungen, ein weiteres Vordringen der Flammen zu stoppen.

Nach einem Hilfsgesuch Portugals konnte die EU-Kommission zunächst nicht helfen. Die Regierung in Lissabon habe am Sonntagabend um Löschflugzeuge gebeten, sagte ein Sprecher der Brüsseler Behörde am Montag. Man sei aber abhängig von dem Gerät, das andere EU-Staaten zur Verfügung stellten.

Vermutlich Brandstiftung in Spanien

Bei Wald- und Buschbränden in der nordwestspanischen Provinz Galicien starben derweil vier Menschen. Etliche Brände sind nach offiziellen Angaben das Werk von Brandstiftern.

Trotz der ungelösten Krise um Katalonien fuhr der spanische Regierungschef Mariano Rajoy am Montag nach Galicien, um sich ein Bild zu machen. Anschliessend sagte er, es werde alles getan, um die Urheber der Brände festzunehmen. «Was wir hier erleben, ist kein Zufall», sagte Rajoy. «Das wurde bewusst verursacht.»

Bis zu 200 Brandherde registriert

Etwa 20 von den Bränden bedrohte Ortschaften wurden evakuiert. Auch ein Studentenwohnheim der Universität Vigo und eine Fabrik des Automobilherstellers PSA Peugeot Citröen wurden geräumt. Insgesamt wurden in der Region bis zu 200 Brandherde registriert, 60 Feuer brachen am Sonntagnachmittag aus. Betroffen war eine Fläche von mehr als 4000 Hektar. Auch in der nordspanischen Region Asturien flammten Waldbrände auf. Verletzt wurde dort zunächst niemand.

Im Juni waren bei Bränden im Bezirk Leira in der Mitte Portugals mindestens 63 Menschen ums Leben gekommen. Das Zentrum lag bei Pedrógão Grande, etwa 200 Kilometer nordöstlich von Lissabon. Im August brachen in der Mitte Portugals erneut mehr als 150 Waldbrände aus.

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