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Durchbruch am COP15 UNO-Weltnaturgipfel einigt sich auf Abschlusserklärung

  • Nach rund zweiwöchigen Verhandlungen haben sich die Teilnehmer des UNO-Weltnaturgipfels im kanadischen Montreal auf eine Abschlusserklärung geeinigt.
  • Darin stellen sich die rund 200 Staaten unter anderem das Ziel, mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen bis 2030 unter Schutz zu stellen.
  • Ausserdem wollen sie mehr Geld für den Schutz der Artenvielfalt ausgeben.

Für den Artenschutz sollen unter anderem reichere Länder ärmeren Ländern bis 2025 rund 20 Milliarden Dollar jährlich zukommen lassen.

Die entsprechende Erklärung sei trotz der Ablehnung durch den Kongo geschlossen worden, teilt die chinesische Präsidentschaft der UNO-Konferenz mit.

COP15 verschoben

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Der 15. Weltnaturgipfel – der auch unter dem Kürzel COP15 läuft – hätte ursprünglich schon 2020 in China stattfinden sollen, wurde dann aber wegen der anhaltenden pandemischen Lage dort verschoben und zerteilt. Der erste Verhandlungsteil fand im vergangenen Oktober hauptsächlich online im chinesischen Kunming statt.

«Historischer Moment»

Nach der Verabschiedung des rechtlich nicht bindenden Dokuments brach bei der Plenarsitzung im Kongresszentrum in kanadischen Montreal Klatschen und lauter Jubel aus. Die chinesische Gipfelpräsidentschaft sprach von einem «historischen Moment».

Organisatoren, Wissenschaftler und Vertreter von Nichtregierungsorganisationen hatten bis zuletzt gehofft, dass bei dem Treffen noch ein richtungsweisendes globales Abkommen für den Artenschutz verabschiedet werden kann.

Von der Leyen: «Historisches Ergebnis»

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EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen begrüsste das «historische Ergebnis» und freute sich, dass die internationale Gemeinschaft «einen Fahrplan zum Schutz und zur Wiederherstellung der Natur» habe. Sie betonte, dass das Abkommen das Pariser Klimaschutzabkommen «ergänze» und sagte, dass «die Welt nun zwei Handlungsfelder habe, um bis 2050 eine nachhaltige Wirtschaft zu erreichen».

Bafu: «Grosser Erfolg»

Das Weltnaturschutzabkommen ist laut dem Umweltbotschafter der Schweiz ein grosser Erfolg. «Mit dem Abkommen ist ein wichtiger Schritt für die Artenvielfalt gelungen», sagte Franz Perrez, Umweltbotschafter des Bundesamts für Umwelt (Bafu), auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Perrez führte im kanadischen Montreal für die Schweizer Delegation die Verhandlungen.

«Die Stärke des Abkommens sind die ganz konkreten Ziele», sagte Perrez. Insbesondere das Ziel, bis 2030 mindestens 30 Prozent der weltweiten Land- und Meeresflächen unter Schutz zu stellen, sei ein Erfolg. Die Schweiz hätte sich in einigen Punkten aber noch ambitioniertere Ziele gewünscht.

Ambitioniertere Ziele

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Die Schweiz erhoffte sich laut Perrez aber in einigen Punkten noch ehrgeizigere Ziele. «Wir hätten uns ein numerisches Ziel für die Reduktion an Pestiziden gewünscht.» Ausserdem hätten sich gemäss Perrez mehr Länder bereit erklären können, Finanzen für den Schutz der Artenvielfalt bereit zu stellen.

Umweltverbände gespalten

Die Bilanz der Umweltverbände zum Abkommen fällt gemischt aus. Die Umweltstiftung WWF äusserte sich in einer Mitteilung grundsätzlich zufrieden. «Es ist ein Gewinn für die Menschen und den Planeten», wurde Generaldirektor Marco Lambertini in einer Mitteilung von WWF Schweiz zitiert.

Allerdings gebe es auch Schwachstellen. WWF Schweiz kritisierte, dass ein verbindlicher Mechanismus fehle, der die Regierungen zur Rechenschaft ziehe, wenn sie die Ziele nicht erreichten. Auch Greenpeace Schweiz kritisierte in einer Mitteilung, dass offenbleibe, wie diese Ziele erreicht werden. Laut Birdlife Schweiz geht das Abkommen zwar in die richtige Richtung, genügt aber nicht, um den Biodiversitätsverlust zu stoppen.

Die Umweltorganisation Pro Natura reagierte mit Ernüchterung. Es sei nicht gelungen, eine Trendwende für die Rettung der Natur einzuleiten, schrieben sie in einer Mitteilung.

Echo der Zeit, 14.12.2022, 18:00 Uhr ; 

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