- Der frühere Hollywood-Produzent Harvey Weinstein ist in einem neu aufgerollten Strafprozess für schuldig befunden worden – allerdings nur teilweise.
- Ein Geschworenengericht sah es als erwiesen an, dass Weinstein schwere Sexualverbrechen an einer Frau begangen habe.
- In einem weiteren Fall befand die Jury den einstigen Produzenten für nicht schuldig.
- Zu einem dritten Anklagepunkt wegen Vergewaltigung konnten sich die Geschworenen nicht einigen.
Der Richter bat sie daraufhin, in diesem Punkt weiter zu beraten, berichten US-Medien gemäss den Angaben des Gerichts. Die Beratungen sollen am Donnerstag fortgesetzt werden.
Schuldspruch von 2020 wurde aufgehoben
Ein Berufungsgericht im Staat New York hatte den Schuldspruch gegen Weinstein von 2020 wegen Vergewaltigung und kriminellen sexuellen Handlungen sowie die Haftstrafe von 23 Jahren 2024 überraschend aufgehoben – wegen erheblicher Verfahrensfehler. Zentraler Kritikpunkt war die Zulassung mehrerer Zeugenaussagen, die nicht Gegenstand der formellen Anklage waren und damit das Urteil der Geschworenen unrechtmässig beeinflusst hätten.
Der Prozess wurde daraufhin mit den zentralen Anklagepunkten neu aufgerollt. Die Anklage stützte sich auf die Aussagen von drei Frauen. Sie schilderten, wie sie Weinstein in jungen Jahren in der Filmbranche kennengelernt hatten. Als führender Filmproduzent soll Weinstein seinen Einfluss für sexuelle Übergriffe genutzt haben.
Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens in New York bleibt Weinstein in Haft. 2023 war er in Kalifornien in einem anderen Strafverfahren wegen sexueller Übergriffe zu 16 Jahren Haft verurteilt worden.
Belasteter Gesundheitszustand
Weinsteins Gesundheitszustand war während des gesamten Prozesses Gegenstand öffentlicher Diskussionen. Nach Angaben seiner Anwälte leidet der 73-Jährige unter chronischen Erkrankungen, darunter Bluthochdruck, Diabetes und hat Herzprobleme. Medienberichten zufolge wurde zuletzt auch eine Leukämie-Diagnose bestätigt. Während des Prozesses blieb Weinstein darum im Spital.
