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International Ein Funken Hoffnung für den Südsudan?

Der südsudanesische Präsident Salva Kiir hat seinen Erzrivalen Riek Machar wieder zu seinem Stellvertreter ernannt und damit einen wichtigen Punkt des Friedensvertrags umgesetzt. Derweil wird die Hungersnot im ostafrikanischen Staat immer schlimmer. 40'000 Menschen sind akut vom Hungertod bedroht.

Im blutigen Machtkampf zwischen dem südsudanesischen Präsidenten Salva Kiir und dessen Erzrivalen Riek Machar gibt es einen neuen Hoffnungsschimmer. Kiir gab am Abend bekannt, seinen Kontrahenten wieder zu seinem Stellvertreter ernannt zu haben. Unklar blieb zunächst, wann der aus der Hauptstadt Juba geflohene Machar sein Amt antreten wird.

Machtkampf im Südsudan

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Der Südsudan hatte 2011 nach einem jahrzehntelangen Bürgerkrieg seine Unabhängigkeit vom Sudan erlangt. Im Dezember 2013 eskalierte ein Machtkampf zwischen Präsident Kiir und seinem einstigen Stellvertreter Machar. Seither wurden durch Gräueltaten von beiden Seiten zehntausende Menschen getötet und mehr als zwei Millionen in die Flucht getrieben.

Die Ernennung des Rebellenführers zum Vizepräsidenten ist Teil eines Friedensvertrags aus dem vergangenen August. Bereits Anfang des Jahres hatte Präsident Kiir 50 Rebellen zu Parlamentsabgeordneten ernannt. Weitere konkrete Schritte zur Beilegung des Bürgerkrieges wurden bisher jedoch noch kaum getroffen. Auch die Ernennung von Rebellen zu Ministern steht noch aus.

40'000 Menschen droht der Hungertod

Neben dem Bürgerkrieg, der bisher trotz des Friedensvertrages andauert, leiden die Menschen unter einer Hungersnot nie dagewesenen Ausmasses. Mit Beginn der Trockenzeit benötigen laut der UNO rund 2,8 Millionen Menschen dringend Nahrungsmittelhilfe. Das entspricht rund einem Viertel der Gesamtbevölkerung.

Mindestens 40'000 Menschen im Südsudan seien gar akut vom Hungertod bedroht. Besonders betroffen seien Binnenflüchtlinge, teilt das Welternährungsprogramm WFP mit. Viele von ihnen hätten sich bisher von Fischen und Wasserlilien ernährt und verlören nun wegen des sinkenden Wasserpegels ihre letzte Nahrungsquellen.

98 Prozent der benötigten Hilfsgelder fehlen

«Wenn wir jetzt nicht handeln können, wird die Lage viel schlimmer werden», sagte heute der UNO-Koordinator für die humanitäre Hilfe im Südsudan, Eugene Owusu. Nur fehlen die finanziellen Mittel für die dringend benötigten Nahrungsmittelhilfen: Bislang sind erst zwei Prozent der für dieses Jahr benötigten 1,3 Milliarden Dollar eingegangen.

Das ist nicht nur kurzfristig verheerend. Auch im Hinblick auf die im Juni beginnende Regenzeit müssten Hilfsmittel bereits jetzt bereitgestellt werden können: Während die Versorgung entlegener Gebiete jetzt noch möglich wäre, ist dies während der Regenzeit mangels befestigter Strassen aussichtslos.

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