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CNN verurteilt Trumps Ge­walt­ver­herr­li­chung
Aus SRF News vom 02.07.2017.
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Prügeltweet des Präsidenten Ein neues Kapitel in Sachen Medienschelte

  • US-Präsident Donald Trump prügelt in einem Video symbolisch auf CNN ein.
  • Journalisten und Teile der Medien reagieren besorgt.
  • CNN verurteilt den Tweet als Aufruf zu Gewalt gegen Journalisten.

In dem Video von einem früheren Auftritt bei einer Wrestling-Show malträtiert Trump scherzhaft einen Mann, auf dessen Kopf das CNN-Logo kopiert ist. Das Video ist zehn Jahre alt. Es stammt aus der Zeit, als Trump als Gaststar regelmässig zu Kämpfen eingeladen war. Die Montage des CNN-Logos hingegen ist neu. Damit erreicht die Medienschelte des Präsidenten eine neue Dimension.

Am Ende des Videos, in dem sich die Prügelszene mehrmals wiederholt, erscheint das Logo FNN und die Bezeichnung «Fraud News Network» (Betrüger-Nachrichtennetzwerk).

Dieser Tweet ist unter der Würde des Präsidentenamtes. Traurigerweise ist er nicht unter der Würde dieses Präsidenten.
Autor: Reaktion von CNN

Für CNN und mehrere grosse Medien wie die «Washington Post» verurteilen das Video als Aufruf zur Gewalt. Das amerikanische Reporter-Komitee für die Pressefreiheit erklärte: «Dieser Tweet ist unter der Würde des Präsidentenamtes. Traurigerweise ist er nicht unter der Würde dieses Präsidenten. Niemand sollte wegen Ausübung seines Jobs mit Gewalt bedroht werden (...). Pressefreiheit ist ein Eckstein unserer Demokratie.»

Statt sich auf seine Reise nach Europa und das erste Treffen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin beim G20-Gipfel in Hamburg vorzubereiten oder sich um Nordkorea und die Gesundheitsreform zu kümmern, lege Trump ein kindisches, der Würde seines Amtes nicht angemessenes Verhalten an den Tag, erklärte CNN. «Wir werden weiter unsere Arbeit machen. Er sollte anfangen, die seine zu tun», forderte CNN den Präsidenten auf.

Auf einer Veranstaltung anlässlich des Nationalfeiertages am 4. Juli reagierte der US-Präsident auf die Kritik. Dabei sprach er über den «Müll-Journalismus von CNN» und allgemein über die «fake news media», «die versucht haben, uns auf dem Weg ins Weisse Haus zu stoppen. Aber ich bin Präsident, und sie sind es nicht.» Tausende Anhänger im Saal jubelten ihm daür zu.

Trump sieht sich punkto «Fake News» bestätigt, weil der Nachrichtensender einen Bericht über Verbindungen zwischen seiner Administration und einem russischen Fonds zurückzog und drei Journalisten entliess.

Einschätzungen von SRF-Korrespondent Thomas von Grünigen

«In der Politik wird der Tweet scharf verurteilt und zwar von links bis rechts. Es heisst, es ist ganz eindeutig ein gewaltverherrlichender Tweet. Trump hat das Video wohl getwittert, um einerseits seine eigene Basis bei Laune zu halten. Denen gefällt es, wenn auf den Medien rumgeprügelt wird. Aber ich denke, es ist andererseits auch ein Ablenkungsmanöver. Es war eine schlechte Woche für Donald Trump. Beim wichtigsten innenpolitischen Thema, bei der Gesundheitsreform, geht es überhaupt nicht vorwärts. Und mit solchen Tweets lenkt Trump eben von eigenen Misserfolgen ab und lenkt die Aufmerksamkeit auf seine Tweets. Eine Strategie, die bisher ziemlich oft recht gut aufging für den Präsidenten.»

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