- In Dresdens Schatzkammer Grünes Gewölbe ist am frühen Montagmorgen eingebrochen worden.
- Der Einbruch betrifft den historischen Teil der wertvollen Sammlung. Die Täter sind auf der Flucht.
- Die Schadenshöhe ist noch unklar. Die Räume des Museums sind eigentlich streng gesichert.
Der Einbruch betrifft den historischen Teil der Sammlung mit Juwelengarnituren und anderen wertvollen Kunstobjekten. Laut Zeitungsberichten könnte ein hoher Millionenschaden entstanden sein.
Die Täter sind über ein Fenster eingestiegen. Das sagten Ermittler der Dresdner Polizeidirektion. Zwei Tatverdächtige seien auf Aufnahmen zu sehen. Weitere Täter könnten ausserhalb beteiligt gewesen sein.
So verlief der Einbruch in Dresdens Schatzkammer
Ministerpräsident entsetzt
Sachsens Regierungschef zeigte sich entsetzt: «Nicht nur die Staatlichen Kunstsammlungen wurden bestohlen, sondern wir Sachsen!», sagte Kretschmer.
Man kann die Geschichte unseres Landes, unseres Freistaates nicht verstehen, ohne das Grüne Gewölbe und die Staatlichen Kunstsammlungen Sachsens.
«Die Werte, die im Grünen Gewölbe und im Residenzschloss zu finden sind, sind von den Menschen im Freistaat Sachsen über viele Jahrhunderte hart erarbeitet worden», betonte Kretschmer. «Man kann die Geschichte unseres Landes, unseres Freistaates nicht verstehen, ohne das Grüne Gewölbe und die Staatlichen Kunstsammlungen Sachsens.»
Stromzufuhr unterbrochen?
Laut Zeitungsberichten brannte am Montagmorgen ein Stromkasten unter der Augustusbrücke, mit dem möglicherweise die Stromzufuhr zu den Staatlichen Kunstsammlungen unterbrochen wurde. Eine Sprecherin des Energieversorgers Drewag bestätigte den Vorfall: «Die Drewag musste den Schaltkasten ausser Betrieb setzen.» Ob es einen Zusammenhang mit dem Einbruch gibt, ist noch unklar.
Am Vormittag war die Spurensicherung am Tatort, die Polizei hatte sowohl einen Teil der Schatzkammer als auch die gegenüber linkende Schinkelwache – die Kasse der Semperoper – abgesperrt. Äusserlich wirkte die Schatzkammer unversehrt, die Fenster sind durch historische gusseiserne Gitter geschützt.
Wertvoller Diamant auf Reisen
Sachsens Kurfürst August der Starke (1670-1733) liess die Schatzkammer zwischen 1723 und 1730 anlegen. Heute wird sie in zwei Abteilungen präsentiert. Der historische Teil befindet sich im Erdgeschoss des Residenzschlosses in den authentisch wiederhergestellten Räume der Sammlung. Eine Etage weiter oben zeigt das Neue Grüne Gewölbe besondere Einzelstücke.
Eines der wertvollsten Stücke des Grünen Gewölbes wird derzeit im Metropolitan Museum of Art in New York ausstellt – der Grüne Diamant. Das Hut-Schmuckstück mit dem einzigartigen Stein von 41 Karat und natürlicher Färbung gilt als spektakulärste Leihgabe der Ausstellung «Making Marvels: Science and Splendor at the Courts of Europe» des Metropolitan Museum of Art.