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Vulkan in Indonesien ausgebrochen
Aus Tagesschau vom 04.12.2023.
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Einer der aktivsten Vulkane 23 Bergsteiger sterben bei Ausbruch des Marapi in Indonesien

  • Drei Tage nach dem plötzlichen Ausbruch des Vulkans Marapi auf der Insel Sumatra sind alle 23 vermissten Bergsteiger lokalisiert und für tot erklärt worden.
  • Die Toten weisen Berichten zufolge schwere Verbrennungen auf.

Die Zahl der Todesopfer nach dem plötzlichen Ausbruch des Vulkans Marapi auf der Insel Sumatra (Indonesien) steigt weiter an. Am Dienstagnachmittag sind weitere tote Bergsteiger gefunden worden, sagte der Chef der örtlichen Rettungsdienste, Abdul Malik, gegenüber Medien. Die Zahl der bestätigten Todesopfer liegt nun bei 22. Ein Bergsteiger werde noch vermisst.

Die Toten weisen Berichten zufolge zumeist schwere Verbrennungen auf. Einige Überlebende hatten nach eigenen Angaben hinter Felsen Schutz gesucht, als Asche und Geröll vom Himmel fielen.

Der Feuerberg – so die wörtliche Übersetzung von «Marapi» – kommt nicht zur Ruhe. Seit Dienstagmorgen sind fünf weitere Ausbrüche verzeichnet worden. Zusammen mit den regnerischen Wetterbedingungen behindert dies die Rettungsaktionen der Einsatzteams, vor allem der Ascheregen.

Der aktive Vulkan Marapi stösst eine dunkelgraue Rauch- und Aschewolke aus.
Legende: Der Feuerberg «Marapi» in Indonesien ist am Sonntag ausgebrochen. Reuters / ANTARA FOTO

Auf Videos der indonesischen Nachrichtenagentur Antara ist zu sehen, wie Retter mit Atemschutzmasken und Helmen das Geröll auf den Hängen unterhalb des Vulkankraters absuchen.

Schlechtes Wetter und Ascheregen

Die Rettungsteams konzentrierten sich vor allem auf ein felsiges Gebiet, in dem viele der Bergsteiger gecampt haben sollen, erklärte Rettungschef Abdul Malik. «Wir erwarten nicht, noch Überlebende zu finden.» Die Sicherheit der Teams stehe jetzt an erster Stelle. «Seit gestern Abend hat es unaufhörlich geregnet, was die Wege rutschig macht und das Evakuierungsteam behindert.» Wegen der Niederschläge sei es auch kaum möglich, Suchdrohnen einzusetzen.

Der 2885 Meter hohe Vulkan Marapi war am frühen Sonntagnachmittag ausgebrochen und hat eine rund drei Kilometer hohe Aschewolke in den Himmel geschleudert. In vielen Regionen rund um den Vulkan ging Ascheregen nieder.

Marapi und Merapi: Die weltweit gefährlichsten Vulkane

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Der Marapi (auch Merapi oder Berapi genannt), ist ein 2885 Meter hoher aktiver Vulkan in Westsumatra in Indonesien. Zuletzt war er 2018 ausgebrochen. Damals stieg Vulkanasche bis zu fünf Kilometer über der Kraterhöhe auf.

Auch auf der indonesischen Hauptinsel Java gibt es einen Vulkan namens Gunung («Berg») Merapi. Er ist einer der aktivsten Vulkane des Landes und gilt als einer der gefährlichsten Vulkane der Welt.

Der Marapi auf Westsumatra brach Messungen zufolge fast fünf Minuten lang aus. Die Aktivität des Vulkans hat nach Angaben des indonesischen Zentrums für Vulkanologie und geologische Gefahrenabwehr (PVMBG) seit Januar zugenommen. Dann war der Marapi aber nur scheinbar wieder zur Ruhe gekommen – bis zur Eruption am Sonntag.

Bergsteiger ignorierten Warnungen

Die Behörden riefen die Bevölkerung auf, im Freien Atemschutzmasken, Hüte und Brillen zu tragen, um sich vor Asche und herabfallenden vulkanischen Gesteinsteilen zu schützen. Die meisten betroffenen Wanderer sollen aber Berichten zufolge höher aufgestiegen sein als offiziell erlaubt war. Es war schon vorab empfohlen wurde, den Vulkankrater in einem Radius von drei Kilometern zu meiden.

Auch auf den Philippinen kommt die Erde nicht zur Ruhe

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Seit den massiven Erdstössen vom Samstag sind im Süden der Philippinen (Mindanao) schon fast 2000 Nachbeben verzeichnet worden. Dies teilte die örtliche Erdbebenwarte Phivolcs mit. Die Bevölkerung müsse in den nächsten Wochen mit weiteren Erschütterungen rechnen, aber die Intensität werde mit der Zeit nachlassen, sagte Phivolcs-Direktor Teresito Bacolcol im philippinischen Fernsehen.

Die Zahl der Todesopfer stieg derweil auf drei, mehr als ein Dutzend Menschen wurden Behördenangaben zufolge verletzt. Rund 100'000 Menschen waren laut Katastrophenschutz auf der Flucht.

Das Beben am Samstag vor der Küste der Provinz Surigao Del Sur im Osten der Insel Mindanao hatte sich in geringer Tiefe ereignet. Die US-Erdbebenwarte hatte das Beben mit der Stärke 7.6 beziffert, die philippinischen Behörden mit 7.4. Eine Tsunami-Warnung wurde später aufgehoben.

Der weltgrösste Inselstaat liegt auf dem Pazifischen Feuerring, der geologisch aktivsten Zone der Erde. Der Feuerring erstreckt sich in Ostasien von Indonesien über die Philippinen bis nach Japan, wo es häufig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen kommt. Allein in Indonesien gibt es rund 130 aktive Vulkane.

SRF 4 News, 04.12.2023; 05:00 Uhr;

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