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Fälle nehmen wieder zu 140'000 Masern-Tote weltweit

  • Nach grossen Erfolgen bei der Bekämpfung von Masern breitet sich die Krankheit derzeit weltweit wieder aus.
  • Rund 140'000 Menschen sind nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im vergangenen Jahr an Masern gestorben.
  • Die meisten Todesopfer sind Kinder unter fünf Jahren.

Die Zahl der Todesopfer ist im Langzeit-Vergleich zwar gesunken, im Jahr 2000 erlagen noch mehr als 535'000 Menschen der Krankheit. Seit Kurzem steigen die Zahlen jedoch wieder. So gab es 2018 den WHO-Schätzungen zufolge rund 16'000 Masern-Tote mehr als 2017. Vor allem im Kongo verbreiten sich die Masern vielerorts. Ein Grund ist laut der WHO eine zu niedrige Impfrate. Experten beklagen unter anderem Lücken in der Versorgung mit den Impfstoffen.

Rund 10 Millionen Masernfälle

Ähnlich wie die Todeszahlen veränderten sich zuletzt auch die geschätzten Infektionen, die nach einem drastischen Rückgang ebenfalls wieder angestiegen sind. Nach WHO-Schätzungen gab es 2018 knapp 9.8 Millionen Masernfälle, im Jahr davor fast 7.6 Millionen.

2019 deutlich mehr Masernfälle in der Schweiz

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Von Anfang Januar bis 8. Oktober 2019 wurden in der Schweiz laut Bundesamt für Gesundheit (BAG) 212 Fälle von Masern verzeichnet – sechsmal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres (35 Fälle). Die Ausbrüche welche in der Schweiz zwischen Januar und Mai 2019 aufgetreten sind, konnten eingedämmt werden.

In der Schweiz wurden laut BAG seit Anfang 2019 zwei Todesfälle durch Masern gemeldet. Ein Fall betraf einen zuvor gesunden, ungeimpften, jüngeren Erwachsenen. Der zweite Todesfall betraf einen älteren Mann, dessen Immunsystem wegen eines Krebsleidens geschwächt war.

Die Infektion schwächt vorübergehend das Immunsystem, so dass es leichter zu Mittelohrentzündung, Bronchitis, Lungenentzündung oder Durchfall kommt. Eine besonders gefürchtete Folge sind bestimmte Hirnentzündungen, die tödlich enden können.

Meiste Ansteckungen im Kongo

Da in vielen Ländern keine Meldepflicht besteht, wird laut WHO nur ein Bruchteil der Masernfälle bekannt. Die weitaus meisten Ansteckungen wurden 2019 bis Mitte November aus dem Kongo gemeldet. Die Behörden gehen davon aus, dass allein dort mehr als 5000 Menschen an Masern gestorben sind – weit mehr als beim Ebola-Ausbruch seit Sommer 2018 mit rund 2200 Toten bislang.

In Europa kam es in der Ukraine zu einem grossen Ausbruch mit fast 57'000 gemeldeten Fällen. Auch in Liberia, Madagaskar und Somalia gibt es grosse Probleme mit Masern. Auf diese fünf Staaten entfällt letztlich fast die Hälfte aller gemeldeten Masern-Fälle.

Auch in den USA – die einst als masernfrei galten – ist die Tendenz wieder steigend, das Land verzeichnete so viele Fälle wie seit 25 Jahren nicht mehr. Erst in der vergangenen Woche sind zudem im polynesischen Inselstaat Samoa mindestens 53 Menschen bei einem Masernausbruch gestorben.

«Ein kollektives Versagen»

«Die Tatsache, dass ein Kind aufgrund einer Krankheit wie Masern stirbt, der durch Impfung vorgebeugt werden kann, ist offen gesagt ein Frevel und ein kollektives Versagen beim Schutz der Verletzlichsten», sagt Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO. Der Organisation zufolge sind die Impfraten im vergangenen Jahrzehnt weltweit konstant geblieben.

Die WHO schätzt, dass 86 Prozent der Kinder eine erste Impfung erhalten, nur rund 70 Prozent dann aber die empfohlene zweite Dosis. Nach WHO-Angaben ist eine Impfrate von 95 Prozent mit zwei Dosen in jedem Land nötig, um die Bevölkerung vor der Krankheit zu schützen.

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