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International Fifa-Entwicklungshilfe: «Nur Geld geben reicht nicht»

Der bisherige Fifa-Präsident Sepp Blatter wird wohl wiedergewählt – trotz des Korruptionsskandals. Sein wichtigstes Machtwerkzeug, die Fördertöpfe, will er weiter ausbauen. Das freut nicht alle Entwicklungsorganisationen.

Im letzten Jahr haben die Mitgliedsländer des Weltfussballverbands Fifa insgesamt 500 Millionen Dollar an Fördergeldern erhalten. Mit dem Geld werden in Entwicklungsländern Fussballplätze und Verwaltungsgebäude gebaut.

Niggli
Legende: Peter Niggli, Leiter der Organisation Alliance Sud. Keystone/Archiv

Peter Niggli ist Leiter von Alliance Sud, der gemeinsamen entwicklungspolitischen Organisation von sechs grossen Schweizer Hilfswerken; unter ihnen Caritas, Swissaid und Brot für alle. Im Gespräch mit SRF News sagt er, dass er diese Investitionen eigentlich sinnvoll findet. «Es ist richtig, dass hier Unterstützung geleistet wird. Ich bezweifle allerdings sehr, dass die Fifa fähig ist, in diesen Ländern eine Sportinfrastruktur aufzubauen.»

Funktionäre machen eigene Geschäfte

Das könne man nur schaffen, wenn Institutionen dort schon ansatzweise daran arbeiteten und auch die entsprechenden Leute vor Ort seien. «Sonst, einfach von aussen, klappt das nicht», so Niggli. Wie generell in der Entwicklungshilfe reicht es nicht, einfach nur Geld zu geben, wie der Alliance-Sud-Leiter weiter erklärt.

Viel hänge davon ab, mit wem man zusammenarbeite. Zum Beispiel, im Fall der Fifa, wer die Repräsentanten des Fussballs von Panama oder Gabun sind. «Wenn man die ganzen Korruptionsvorwürfe und Verfahren, die laufen, sieht, kann man sich natürlich fragen, ob diejenigen, mit denen die Fifa zusammenarbeiten, dazu geeignet sind, in ihrem Land tatsächlich einen Sport in der Breite zu fördern», so Niggli. Es könne auch sein, dass diese Personen das «als ihr eigenes Geschäft betrachten».

Audio
Alliance Sud: Fifa-Fördertöpfe sinnvoll, aber...
aus SRF 4 News aktuell vom 29.05.2015.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 39 Sekunden.

Wichtigste Aufgabe für Sepp Blatter

Niggli ist überzeugt, dass die Fifa, sollte sie tatsächlich so hohe Ansprüche an Integration und Entwicklung haben, ein stärkeres Augenmerk auf Weltmeisterschaft-Austragungsorte legen müsste.

Etwa darauf, wie dort mit den Arbeits- und Menschenrechten der Arbeiter, die die Stadien bauen, umgegangen wird, oder mit den kleinen Händlern, die rund um die Stadien normalerweise ihr Geschäft betreiben. «Das wäre eine Aufgabe, der sich Sepp Blatter, wird er nochmals gewählt, in Zukunft prioritär annehmen müsste.»

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