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«Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs»
Aus SRF 4 News vom 11.02.2023. Bild: Keystone/NELL REDMOND
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US-Abschuss über Alaska Was man über das Flugobjekt in Alaska weiss

Wenige Tage nach dem Abschuss eines mutmasslichen chinesischen Spionageballons haben die USA ein weiteres Flugobjekt, diesmal über Alaska, abgeschossen. Das Objekt bedeutete laut Präsident Joe Biden eine Gefahr für die Sicherheit des zivilen Flugverkehrs.

Andrea Christen

Andrea Christen

USA-Korrespondent

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Andrea Christen ist USA-Korrespondent für Schweizer Radio SRF. Zuvor war er stellvertretender Redaktionsleiter von SRF 4 News und Auslandredaktor. Er arbeitet seit 2010 für SRF.

SRF News: Die USA haben am Freitag erneut ein Flugobjekt abgeschossen. Was weiss man zum jetzigen Zeitpunkt darüber?

Andrea Christen: Dieses unbekannte Flugobjekt war vorgestern zuerst per Radar entdeckt worden. US-Flugzeuge sind dann daran vorbeigeflogen, um es genauer zu beobachten und um festzustellen, dass keine Menschen an Bord waren.

Die Rede ist von einem Objekt in grosser Höhe, etwa so gross wie ein kleines Auto.

Gestern am Nachmittag hat dann ein Kampfflugzeug das Objekt auf Anweisung von US-Präsident Joe Biden über der Nordküste von Alaska und innerhalb des US-Luftraumes abgeschossen.

Die Rede ist von einem Objekt in grosser Höhe, etwa so gross wie ein kleines Auto. Nach dem Abschuss ist es ins Meer gestürzt und die USA haben sich daran gemacht, die Trümmer zu bergen und zu untersuchen. Man wisse bislang nicht, wem dieser Flugkörper gehört, woher er gekommen ist und welchem Zweck er diente. Das sind die Informationen, die das Weisse Haus und dann auch das Verteidigungsministerium veröffentlicht haben. Also zurzeit gibt es eigentlich noch mehr Fragen als Antworten.

Gab es Informationen darüber, weshalb die USA beschlossen haben, das Flugobjekt abzuschiessen?

Ja, dieser Flugkörper sei auf einer Höhe von etwa 12'000 Metern geflogen, also auf der Höhe, wo auch zivile Flugzeuge unterwegs sind. Man sei deshalb zum Schluss gekommen, das Objekt stelle eine Gefahr dar, denn es sei nicht manövrierfähig gewesen.

Man sei deshalb zum Schluss gekommen, das Objekt stelle eine Gefahr dar.

Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass es sich um einen weiteren chinesischen Ballon gehandelt hat, der in der Lage sein könnte, US-Einrichtungen auszuspionieren. Aber die US-Regierung will das zum jetzigen Zeitpunkt nicht bestätigen. Sie spricht ganz bewusst nicht von einem Ballon und verweist auch darauf, dass das Objekt, das jetzt abgeschossen wurde, sehr viel kleiner war als der Ballon, der letzte Woche abgeschossen worden war.

Der erste mutmassliche Spionageballon war also über den ganzen Kontinent geflogen und wurde dann erst abgeschossen. Das neue Flugobjekt aber bereits über Alaska. Weshalb denn?

Das neuere Flugobjekt sei eben eine Gefahr gewesen für die zivile Luftfahrt, so die offizielle Erklärung. Aber Präsident Joe Biden hat auch Kritik einstecken müssen von Republikanern und Demokraten, dass er letzte Woche mit dem Abschuss gewartet hatte.

Für die USA war es, gelinde ausgedrückt, unangenehm, dass ein Ballon ungestört übers Land ziehen konnte, wohlgemerkt auch über wichtige Militäreinrichtungen.

Für die USA war es, gelinde ausgedrückt, unangenehm, dass ein Ballon ungestört übers Land ziehen konnte, wohlgemerkt auch über wichtige Militäreinrichtungen. Man darf deshalb vermuten, dass das bei der gestrigen Entscheidung, dieses neue Objekt jetzt rasch abzuschiessen, eine Rolle spielte. Dass man vielleicht auch nicht warten wollte, bis es sich über bewohntes Gebiet bewegt.

Das Gespräch führte Juliette Schild-Leuthold.

SRF 4 News, 11.02.2023, 05:00;

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