Chaos am US-Himmel: In den USA häufen sich beunruhigende Pannen in der Luftfahrt: So verlor zu Wochenbeginn ein Passagierflugzeug, das den Flughafen Denver anflog, für zwei Minuten den Kontakt zu den Fluglotsen am Boden. Erst vor einer Woche war es zu einer ähnlichen Panne am Flughafen Newark unweit der Millionenmetropole New York gekommen. Die Fluglotsen verloren für etwa 90 Sekunden den Kontakt zu den Flugzeugen. Bereits zuvor hatte es einen ähnlichen Blackout auf dem Flughafen gegeben. Der gravierendste Vorfall in diesem Jahr: Im Januar starben nach einem Zusammenstoss eines Helikopters mit einem Passagierflugzeug in Washington D.C. 67 Menschen.
Veraltete Technologie: Im Zentrum steht das Air Traffic Control System, das im amerikanischen Luftraum sicherstellen sollte, dass es keine Unfälle gibt. Doch dieses Steuerungssystem fällt immer wieder mal aus. An vielen Flughäfen stammt die Technologie noch aus den 1970er-Jahren und es wird zum Teil noch mit Floppy Disks gearbeitet. Hinzu kommt, dass die Telefonleitungen oftmals noch aus Kupfer sind und es an Glasfaserleitungen fehlt.
Zu wenig Personal: Verschärft wird das Technologieproblem durch akuten Personalmangel: So waren beispielsweise Mitte 2024 an den New Yorker Flughäfen JFK, La Guardia und Newark nur 59 Prozent aller Fluglotsenstellen besetzt. Laut einem Bericht der «New York Times» sind zwischen 15 und 22 Uhr, wenn besonders viel los ist und nach Plan 14 Fluglotsen arbeiten sollten, nur einer bis drei Lotsen im Einsatz.
Was macht die Politik? Es herrscht Chaos. Und dieses Chaos beunruhigt die Menschen mittlerweile so stark, dass aktuell ein Hearing vor dem US-Kongress läuft. Verkehrsminister Sean Duffy hatte zudem jüngst angekündigt, dass das veraltete Flugsicherheitssystem umfänglich modernisiert werde. Die Modernisierung solle in drei oder vier Jahren abgeschlossen sein.