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International Griechen lernen vermehrt die Sprache «des Feindes»

Wegen des Spardiktats ist Deutschland bei den Griechen nicht besonders beliebt. Möchte man meinen. Dennoch wollen mehr Griechen Deutsch lernen, wie die Leiterin des Goethe-Instituts in Athen sagt.

Das Goethe-Institut in Athen stellt eine Zunahme von Anmeldungen für Deutschkurse fest. Nicht unbedingt aus Freude an Goethes Literatur im Original. Es gehe ihnen darum, die Sprache so zu lernen, dass sie diese in einem beruflichen Kontext einsetzen könnten, sagt Ulrike Drissner. Sie ist die Leiterin der Spracharbeit und stellvertretende Institutsleiterin des Goethe-Instituts in Athen.

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Die Nachfrage nach Deutschkursen am Goethe-Institut in Athen hat zugenommen.
aus SRF 4 News aktuell vom 09.01.2013.
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 49 Sekunden.

Vor allem junge Griechinnen und Griechen wollten Deutsch lernen, Studenten, junge Berufstätige oder junge Arbeitssuchende in der Altersgruppe zwischen 25 und 40, so Drissner. Zum Teil seien sie auch älter – bis 50. Sie rechneten sich einerseits bessere Chancen aus, mit Deutschkenntnissen bei grossen deutschen Firmen wie zum Beispiel Siemens in Griechenland einen Job zu finden. Andererseits komme für viele auch eine Arbeitsmigration nach Deutschland in Frage. Das könnten die Kursleitenden den Rückmeldungen aus den Kursen entnehmen.

«Der grosse Feind»

Als das Goethe-Institut allerdings Kurse zum gezielten Erlernen deutscher Berufssprache ausschrieb, meldete sich niemand an. Dabei spiele das eher gespannte Verhältnis auf der politischen Ebene zwischen Deutschland und Griechenland eine grosse Rolle, sagt Drissner. «Man möchte nicht zugeben, dass man dorthin geht und die Sprache dessen lernt, der auf jedem Titelblatt und an jedem Kiosk als der grosse Feind gebrandmarkt wird.»

Das Goethe-Institut bietet auswanderungswilligen Teilnehmern auch Beratung an. «Wir versuchen ganz vorsichtig, die Leute über den Sprachunterricht hinaus zu beraten.» Es werde vermittelt, wie der deutsche Arbeitsmarkt aussieht, wie man sich bewerben müsse, was man in Deutschland besonders beachten müsse. «Ganz langsam nehmen die Leute das auch an.»

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