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«Verdächtiger ist mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter»
Aus Tagesschau vom 22.12.2016.
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Terror in Berlin Haftbefehl gegen Tatverdächtigen Anis Amri

  • Die Bundespolizei hat einen Haftbefehl gegen den flüchtigen Anis Amri erlassen.
  • Die Bundesanwaltschaft geht davon aus, dass Amri den Lastwagen gesteuert hat.
  • Am Lastwagen haben Ermittler Fingerabdrücke von Amri gefunden.
  • Ein neu aufgetauchtes Video aus einem Auto zeigt, mit welch hohem Tempo der Lastwagen am Montag in den Weihnachtsmarkt raste.

Haftbefehl gegen den Hauptverdächtigen

Die deutsche Bundesanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den flüchtigen 24-jährigen Tunesier Anis Amri erlassen. Das erklärte die Sprecherin der Bundesanwaltschaft. Man gehe davon aus, dass der europaweit gesuchte Amri mit hoher Wahrscheinlichkeit der Täter sei, sagte Innenminister Thomas de Maizière. Darauf deuteten Fingerabdrücke hin, die unter anderem an der Fahrertür gefunden wurden.

Laut der Bundesanwaltschaft fanden während des ganzen Tages an verschiedenen Orten in Nordrhein-Westfalen und Berlin Hausdurchsuchungen statt. Festnahmen habe es bislang nicht gegeben.

Hintergründe und Aktuelles zusammengefasst

Wer ist der Gesuchte? Der 24-jährige Tunesier Anis Amri sei «dringend tatverdächtig», schreiben die Bundesanwaltschaft in einem Aufruf. Gegen den Mann wurde bereits früher in Berlin wegen des Verdachts der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Straftat ermittelt – allerdings ohne Ergebnis.

Schon in Tunesien war Amri mehrmals wegen Drogendelikten festgenommen worden. 2011 reiste er dann von Tunesien nach Italien. Auch in Italien war der 24-Jährige mehrere Jahre im Gefängnis, weil er eine Schule in Brand gesetzt hatte. Danach ist der Verdächtige nach Deutschland weitergereist.

Wie kam man auf den Verdächtigen? Anis Amri war der Name, der auf einem Ausweisdokument im Fahrerhaus des Lastwagens gefunden wurde. Amris Fingerabdrücke wurden auch auf der Fahrertür gefunden. Nach Informationen aus Sicherheitskreisen hatte der Tatverdächtige mehrere Identitäten benutzt.

Auf der Suche nach Amri wurden dem Berliner Sender RBB zufolge sämtliche Spitäler in Berlin und Brandenburg abgesucht. Die Polizei gehe davon aus, dass der Täter bei einem Kampf im Fahrerhaus des Camions mit dem polnischen Chauffeur verletzt worden sei. Der Pole wurde getötet.

Für Hinweise wurden bis zu 100'000 Euro Belohnung ausgeschrieben. Der Generalbundesanwalt mahnte in einer Mitteilung zur Vorsicht: «Bringen Sie sich selbst nicht in Gefahr, denn die Person könnte gewalttätig und bewaffnet sein!»

Warum war er noch in Deutschland? Amri wurde bereits im Juni als Asylbewerber abgelehnt. Er konnte aber nicht abgeschoben werden, weil er keine gültigen Ausweispapiere hatte.

Tunesien hat lange Zeit bestritten, dass es sich um seinen Staatsbürger handle. Die für die Abschiebung wichtigen tunesischen Ersatzpapiere seien erst an diesem Mittwoch bei den deutschen Behörden eingetroffen, sagte der nordrhein-westfälische Innenminister Ralph Jäger.

Wer steckt hinter dem Anschlag? Den Anschlag hat die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamiert. Allerdings konnte die Echtheit der Botschaft nicht unabhängig bestätigt werden.

Wie geht es weiter? In Berlin öffneten am Mittwoch die mehr als 60 Weihnachtsmärkte wieder, die am Tag zuvor mit Rücksicht auf die Opfer und Angehörigen des Anschlags geschlossen geblieben waren.

Auch der Markt auf dem Breitscheidplatz an der Gedächtniskirche will seine Tore heute wieder öffnen. Die Polizei kündigte jedoch verstärkte Schutzmassnahmen an.

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