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Hauseinsturz in Surfside:
Aus SRF 4 News aktuell vom 02.07.2021. Bild: Keystone/sda
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Hauseinsturz in Florida Einige Eigentümer wollten die Sanierung nicht bezahlen

Nach dem Einsturz eines Wohnhauses gehen die Bergungsarbeiten weiter und die Suche nach den Ursachen beginnt.

Vor rund einer Woche ist in Miami ein zwölfstöckiges Wohnhaus in Surfside eingestürzt. Aus Sorge um die Stabilität des noch stehenden Gebäudeteils waren die Arbeiten kurzzeitig gestoppt worden. Es werden immer noch 126 Menschen vermisst, 22 Todesopfer wurden geborgen. Das Gebäude enthielt rund 130 Wohneinheiten. Nun gehen die Sucharbeiten weiter.

Man hätte gewarnt sein können

Zu reden gibt vor allem ein Bericht eines Ingenieursbüros aus dem Jahr 2018. Dieser kommt zum Schluss, dass ein Konstruktionsfehler in der Garage vorliegt. Dieser habe – so der Bericht – bereits starke Schäden an tragenden Elementen ausgelöst. Der Bericht habe den Hinweis enthalten, dass die Schäden behoben werden müssten, weil sie sonst exponentiell zunehmen würden.

Auf diesen Bericht hin sei allerdings nichts passiert, so SRF-Korrespondent Matthias Kündig. Weshalb nichts passierte, klärt die Polizei jetzt ab. Einerseits werde die Schuld dem örtlichen Baudepartement zugeschoben. Es habe die Wohnungsbesitzer nicht vollständig informiert. Andererseits gebe es auch Belege dafür, dass sich einzelne Wohnungsbesitzer gegen die hohen Kosten gesperrt haben.

Die Sanierung hätte 15 Millionen Dollar gekostet; die Eigentümer hätten zwischen 80'000 und 330'000 Franken bezahlen müssen. «Wenn man bedenkt, dass diese Wohnungen auf dem Markt zwischen 600'000 bis 800'000 Franken kosten würden, sind das hohe Kosten.» Der Widerstand einiger Eigentümer führte laut Kündig sogar dazu, dass einige der zehnköpfigen Eigentümervertreter genervt das Handtuch warfen – vor dem Einsturz.

Bundesbehörde hat sich eingeschaltet

Wie es passieren konnte, dass das Wohnhaus eingestürzt ist, wird jetzt vom Nationalen Institut für Standards und Technologie untersucht. «Dieses Institut kommt nur selten zum Einsatz, zum Beispiel nach dem Einsturz der Twin Towers an 9/11», so Kündig. Seither sei es nur noch viermal eingesetzt worden. Das zeige, wie viel Gewicht das Institut habe.

Die Befunde des Instituts könnten auch einen Einfluss auf die juristischen Verantwortlichkeiten in Surfside haben. Es werde aber Monate bis Jahre dauern, bis die Ursachen und Verantwortlichkeiten geklärt sind.

Der Einsturz des sogenannten Champlain Towers habe in der Bevölkerung vor allem grosse Unsicherheiten ausgelöst, sagt der SRF Korrespondent. Diese tauchen jetzt schon am Immobilienmarkt auf: Die Nachfrage nach älteren Wohnungen habe stark abgenommen.

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Aus dem Archiv: 159 Menschen nach Hauseinsturz vermisst
Aus Tagesschau vom 25.06.2021.
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SRF 4 News, 02.07.2021, 06:23 Uhr;

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