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Ban Ki Moon vor UNO-Fahne
Legende: Hat Ban Ki-Moon das Fuder überladen, wie die Ärzte ohne Grenzen behaupten? Imago

International Ambitionierte Agenda am humanitären Weltgipfel

Darin sind sich auf dem ersten UNO-Nothilfegipfel in Istanbul alle einig: Noch nie seit dem 2. Weltkrieg war die humanitäre Lage so dramatisch wie heute. Doch darüber, wie die internationale Gemeinschaft das Problem angehen soll, gibt es Differenzen zwischen Regierungen, UNO und Hilfswerken.

Die Ambition von UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon für den ersten humanitären Gipfel ist hoch, vermutlich zu hoch. Nichts weniger als ein Gipfel über die Humanität schlechthin soll es werden. Klimawandel, Menschenrechte, Entwicklungshilfe – alles soll behandelt werden. Das halten wichtige humanitäre Akteure für falsch. Die Ärzte ohne Grenzen boykottieren daher sogar das Treffen, erklärt Mego Terzian.

Hat sich die UNO zu viel vorgenommen?

Es werde in Istanbul zu viel über Entwicklung und zu wenig über humanitäre Hilfe geredet werden, bemängelt Terzian. Teilnehmen wird hingegen das IKRK, mit einer sehr grossen Delegation. Auch beim Roten Kreuz fürchtet man, die UNO habe das Fuder überladen, räumt Politikdirektor Hugo Slim ein. Doch Fernbleiben bringe nichts.

Das Rote Kreuz will vielmehr erreichen, dass man in Istanbul doch noch hauptsächlich auf akute Probleme bei der humanitären Nothilfe fokussiert. Auf den Schutz humanitärer Helfer, auf die Öffnung humanitärer Korridore, auf die Durchsetzung des humanitären Völkerrechts.

Moskau fürchtet Kritik

Druck machen auf Staaten, die diese Prinzipien verletzen und humanitäre Krisen auslösen: Das verlangt auch Winnie Byanyima von Oxfam. Viele Staaten, gerade solche in Konfliktzonen, scheinen jedoch unwillig, mehr als Lippenbekenntnisse für das humanitäre Recht abzulegen. Manche würden den Istanbuler Nothilfegipfel am liebsten zu einem Geldgebergipfel umfunktionieren, der zusätzliche Milliarden spricht.

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Und ganz und gar unzufrieden mit dem Treffen ist Russland, das lediglich einen Vizeminister schickt. Offiziell weil man im Vorfeld zu wenig auf russische Ideen eingegangen sei. Tatsächlich aber, weil Moskau fürchtet, selber und vor allem sein Schützling Assad in Syrien könnten in Istanbul wegen krasser Verletzungen des humanitären Völkerrechts unter Druck geraten.

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