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International Das «Ghetto» von Idomeni wird geräumt

Der griechische Staat will das wilde Camp an der Grenze zu Mazedonien räumen lassen – ohne Gewalt und nicht sofort. Überzeugen lautet das Motto. Im «Ghetto» von Idomeni, wie es unter den Migranten genannt wird, blühte der Drogenhandel.

In Griechenland hat die Räumung des Flüchtlingslagers von Idomeni begonnen. Einheiten der Bereitschaftspolizei sperrten am frühen Morgen das Lager weiträumig ab.

Die Aktion wird mehrere Tage dauern. Die Behörden sagen, sie wollten keine Gewalt anwenden. Die Flüchtlinge, die seit Monaten unter für Menschen unwürdigen Umständen vor dem mazedonischen Grenzzaun ausharren und auch eine wichtige Bahnlinie sperren, sollen in organisierte Auffanglager gebracht werden.

Beim ersten Tageslicht stieg ein Hubschrauber der Polizei auf. Er sollte Bilder direkt in die Einsatzzentrale schicken, hiess es aus Polizeikreisen. Die Medien durften sich dem Camp vorerst nicht nähern. «Ich sehe mehrere Busse der Bereitschaftspolizei, die in die Richtung des Lagers fahren», sagte ein Fotograf der Deutschen Presse-Agentur vor Ort. Auch das staatliche Fernsehen (ERT) bestätigte unter Berufung auf Polizeiquellen den Beginn der Aktion.

Rund 1400 Polizisten im Einsatz

An der mehrtägigen Aktion sind nach Berichten griechischer Medien rund 1400 Polizisten beteiligt. Die Behörden werden von Übersetzern begleitet, die den Menschen in ihrer Sprache erklären, sie müssten koordiniert in Busse steigen. Nach Angaben der Behörden sollen die Menschen allmählich in weiter südlich gelegene staatliche Flüchtlingseinrichtungen umgesiedelt werden.

Migranten versuchen sich zu verstecken

Am Vortag hatten Augenzeugen Dutzende Migranten beobachtet, die das Lager verliessen. Sie wollten sich offenbar in der Region verstecken. Aktivisten hatten sie über die bevorstehende Räumungsaktion informiert. Andere Flüchtlinge, in der Mehrheit Familien, fuhren freiwillig in andere Lager.

In Idomeni hatte sich nach der Schliessung der Balkanroute im Februar und dem Bau eines Zauns seitens Mazedoniens ein wildes Lager gebildet. Bis zu 15'000 Menschen harrten im März in der Region aus. Sie hofften, dass die Balkanroute wieder passierbar würde, damit sie nach Mittel- und Nordeuropa weiterreisen können.

Medien berichteten von Drogenhandel und Prostitution in dem, wie sie es nannten, «Ghetto» von Idomeni. Zudem sperren radikalisierte Migranten die wichtige Eisenbahnverbindung Griechenlands nach Norden. Mehr als 300 Güterwaggons sind auf beiden Seiten der Grenze zwischen Griechenland und Mazedonien steckengeblieben. Die Importeure und Exporteure beklagen Verluste in Millionenhöhe.

Räumung des Flüchtlingslagers Idomeni

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