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International «Das ist eine sehr, sehr heftige Militäroperation»

Die ukrainische Regierung geht in Donezk mit aller Härte gegen pro-russische Separatisten vor. SRF-Korrespondent Peter Gysling: «Der neue Präsident Poroschenko setzt alles daran, das von den Separatisten in der Ostukraine organisierte Chaos zu beenden.» Pro-russische Kämpfer sprechen von 35 Toten.

Bei einer Schiesserei zwischen Regierungseinheiten und pro-russischen Kämpfern vor dem Bahnhof der ostukrainischen Stadt Donezk sind nach Angaben der Separatisten mindestens zwei Menschen getötet und ein Kind verletzt worden. Ein Teil des Bahnhofs im Zentrum der Millionenstadt wurde evakuiert.

Separatisten: 35 Tote

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Bei der «Anti-Terror-Operation» der ukrainischen Regierung sind nach Angaben von Separatisten in Donezk mindestens 35 Menschen ums Leben gekommen. Ein Lastwagen mit Verletzten sei beschossen worden, als er in ein Spital unterwegs gewesen sei. Die Gesundheitsbehörden bestätigten lediglich, dass es Tote und Verletzte gegeben habe.

Zuvor hatte die ukrainische Armee Stellungen pro-russischer Separatisten rund um den Flughafen in Donezk aus der Luft angegriffen. Ziel der Attacke war die Rückeroberung des internationalen Flughafens. Der Flughafenbetrieb wurde eingestellt.

Ein für Mittag gesetztes Ultimatum an die Kämpfer sei verstrichen, deshalb laufe nun ein «Anti-Terror-Einsatz», begründete ein Militärsprecher den Grosseinsatz. Auch am Abend waren noch Schüsse zu hören. Kampfflugzeuge überflogen das Gebiet, was in der Bevölkerung zu Panikszenen führte. Der Bürgermeister von Donetzk rief die Bevölkerung auf, zuhause zu bleiben.

«Poroschenko will Chaos beenden»

«Das ist eine sehr, sehr heftige Militäroperation, sagt SRF-Korrespondent Peter Gysling. «Die Separatisten haben mit schwerem Geschütz auf den Dächern des Flughafens Stellung bezogen und entsprechend massiv haben die ukrainischen Sicherheitskräfte geantwortet.»

Gysling: «Präsident Poroschenko scheint an seinem gestern verkündeten Kurs festzuhalten. Er setzt alles daran, das von den Separatisten in der Ostukraine organisierte Chaos zu beenden. Ob ihm das gelingt, ist zur Stunde ungewiss.»

Gewalt erschwert Dialog

Moskau will reden

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Nach dem Sieg des pro-europäischen Milliardärs Petro Poroschenko bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine hat Russland Zeichen der Entspannung ausgesandt. Moskau respektiere das Ergebnis und sei zum Dialog bereit. Lesen sie hier mehr.

Poroschenko habe vor den Wahlen versprochen, mit Waffengewalt gegen kriminelle Elemente und bezahlte Söldner im Lande vorzugehen, sagt SRF-Korrespondent Christof Franzen in Kiew. Er habe aber auch gesagt, dass er vor allem auf Dialog setze – mit Moskau und den Menschen im Osten des Landes.

«Das grosse Risiko ist, dass Poroschenko erst in zehn Tagen an die Macht kommt. Offenbar gibt es derzeit auf beiden Konfliktseiten Gruppierungen die meinen, dass sie mit Waffengewalt einen entscheidenden Vorsprung herausholen können. Wenn sich in diesen zehn Tagen der Konflikt wirklich zuspitzt, dann ist ein diplomatischer Weg für Poroschenko wieder weit schwieriger.»

Die nun signalisierte Gesprächsbereitschaft beider Konfliktseiten sei ein Hoffnungsschimmer, so Franzen. Es gebe aber noch viele Probleme zu lösen.

Demokratische Wahlen

Internationale Wahlbeobachter stuften derweil die Wahl vom Sonntag als rechtmässig ein. Diese habe «weitgehend demokratischen Standards entsprochen.

Der Koordinator der Beobachtermission der Organisation für Entwicklung und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Joao Soares, lobte die Bevölkerung und die Behörden für ihren Mut. Auch die hohe Wahlbeteiligung sei erfreulich, erklärte Soares vor den Medien in Kiew.

Es sei aber auch zu Zwischenfällen gekommen. Darunter Angriffe auf Wahllokale sowie Einschüchterungen und Behinderungen einiger Kandidaten.

Auch Andreas Gross, SP-Nationalrat und Abgeordneter im Europarat, zeigt sich zufrieden nach der Wahl am Sonntag.

In Kiew sagte er zur SRF-Korrespondent Christof Franzen: «Es war eine fantastische Wahl.» Er habe noch selten eine so gute Qualität gesehen, wie am Sonntag in der Ukraine.

Die Leute hätten die richtige Antwort auf die Aggression in ihrem Land gegeben – für sich selber, in ihrem Interesse. «Die Leute haben die politische Legitimität geschaffen, die dieses Land nötig hat», so Gross.

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