Kurz vor dem Jahrestag des Amoklaufs von Newtown hat in den USA wieder ein Schüler eine Schule terrorisiert. Der Amoklauf verlief glimpflicher, versetzte das Land aber erneut in Schrecken.
Ein 18-Jähriger sei zur Mittagszeit in die Arapahoe High School in Centennial nahe Denver gestürmt, habe sein Gewehr hochgehalten und nach dem Lehrer gerufen, sagte Sheriff Grayson Robinson.
Der Lehrer sei informiert worden und habe das Gebäude sofort verlassen. Als der Jugendliche zu schiessen begann, schlossen sich hunderte Schüler in ihren Klassenräumen ein. Zwei Schüler wurden verletzt, darunter eine 15-Jährige, die in Lebensgefahr schwebte.
Nur fünf Minuten, nachdem die ersten Schüsse fielen, wurde der Schütze tot im Schulgebäude aufgefunden, wie Robinson mitteilte. Er habe sich offenbar selbst erschossen, als er gemerkt habe, dass er von Polizisten umstellt war. Die Beamten fanden in der Schule zwei Molotow-Cocktails, von denen einer gezündet worden war.
Racheakt wegen Meinungsverschiedenheit
«Die Schiesserei war ein Racheakt des Schützen wegen einer Meinungsverschiedenheit mit einem Lehrer», sagte Robinson. Schüler schilderten dramatische Szenen. Ein Junge sagte dem TV-Sender KDVR, seine Klasse habe das Licht ausgeschaltet und die Tür verschlossen. Seine Mutter berichtete unter Tränen, sie habe verzweifelt versucht, ihren Sohn zu erreichen.
Live-Fernsehbilder zeigten, wie Schüler mit über dem Kopf erhobenen Händen das Schulgebäude verliessen und sich auf dem Sportplatz versammelten. Die Schule liegt nur wenige Kilometer von Aurora entfernt, einem anderen Vorort von Denver. Dort hatte ein Amokläufer im Juli 2012 in einem Kino wahllos ins Publikum gefeuert und zwölf Menschen getötet. Nur wenige Kilometer entfernt ist auch die Columbine High School, an der zwei Jugendliche im April 1999 zwölf Mitschüler und einen Lehrer ermordeten.