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International Amoklauf von Newtown – geschehen ist seither wenig

Vor einem Jahr erhielt der Horror in den USA einen neuen Namen: Sandy Hook. So heisst die Schule im Ort Newtown im US-Bundesstaat Connecticut. Ein Amokläufer tötet 20 Schüler und 6 Lehrer. Seither hat es diverse Anläufe für schärfere Waffengesetze gegeben. Aber die Waffenlobby scheint mächtiger.

Dezember 2012: An einer Grundschule in Newtown im US-Bundesstaat Connecticut zückt ein 20-Jähriger seine Waffe. Er schiesst auf Kinder und Lehrer. 27 Menschen sterben: 20 Kinder, 6 Lehrer und der Todesschütze. Er tötet sich nach dem Blutbad selbst.

Damals sagte US-Präsident Barack Obama: «Dies ist ein Tag der Schande für Washington. Doch es ist nicht vorbei. Wir können nach wie vor einen bedeutenden Wandel herbeiführen, der die Waffengewalt reduziert.» Geschehen ist seither wenig.

Auch heute kann auf Messen oder im Internet jeder eine Waffe kaufen. Einen sogenannten Background-Check gibt es nicht, der potentielle Schütze muss keine Rechenschaft ablegen. Im April scheiterte im Parlament ein entsprechender Vorschlag, eine solche Hintergrunds-Prüfung beim Waffenkauf zur Pflicht zu machen.

Republikaner verhindern schärfere Gesetze

«Das ist eine extreme Schande», findet Carlos Soto. Der junge Mann ist der Bruder eines der Opfer von Newtown. «32‘000 Amerikaner sind seit diesem Tag im Dezember 2012 erschossen worden. Trotzdem schaffen wir es nicht wenigstens Kriminelle auszusondern.»

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Dass sich in den USA auf Bundesebene bald etwas ändert, ist kaum vorstellbar, bestätigt auch John Hudak, Experte für US-Waffengesetze. Warum? «Die Kontrolle im Repräsentantenhaus haben derzeit die Republikaner. Dass hier eine Reform der Waffengesetze durchkommt, ist unwahrscheinlich. Allenfalls könnte sich etwas ändern, wenn die Demokraten in der Mehrheit wären – aber auch das ist nicht sicher.» Die Muskeln der Waffenlobby sind offenbar grösser.

In den einzelnen Bundesstaaten sind seit Newtown diverse Waffengesetze geändert worden. Allerdings: Verschärft wurden sie nur in 39 Fällen. In 70 Fällen wurde der Umgang mit Schusswaffen gelockert. Ein Affront für die Opferfamilien der Sandy-Hook-Grundschule.

«Das ist eine extreme Schande. Ein Jahr und 32‘000 Tote haben kein Umdenken bewirkt. Wäre ein Kind eines Kongressabgeordneten betroffen, würde sich wohl ganz schnell etwas ändern. Aber sie haben niemanden verloren. Sie fühlen unseren Schmerz deshalb nicht.»

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