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Rettungsfahrzeuge in Mekka
Legende: Rettungsfahrzeuge in Mekka: Wie viele Menschen starben am 24. September tatsächlich bei der Massenpanik? Keystone

International Massenpanik bei Mekka: Opferzahl doppelt so hoch?

Nach saudischen Angaben sind am 24. September beim Unglück während der Pilgerfahrt Hadsch 769 Menschen gestorben. Eine neue Zählung der Nachrichtenagentur dpa lässt Schlimmeres erahnen.

Bei der Massenpanik während der diesjährigen Mekka-Pilgerfahrt Hadsch sind möglicherweise mehr als doppelt so viele Menschen ums Leben gekommen wie von Saudi-Arabien offiziell verkündet. Das geht aus einer Zählung der Opferzahlen in den einzelnen Ländern hervor.

Opfer aus 28 Ländern

Eine Zählung der Nachrichtenagentur dpa ergab, dass im Ort Mina Ende September mehr als 1800 Menschen starben. Saudi-Arabien berichtete nach der Katastrophe von lediglich 769 Toten. Für die Zählung hat die dpa die Opferzahlen aus 28 Ländern zusammengefasst, die bei dem Unglück Tote zu beklagen hatten. Insgesamt ergaben sich 1807 Tote.

Damit wäre die Massenpanik die bislang schlimmste bekannte Hadsch-Katastrophe. Im Juli 1990 waren bei einem tödlichen Gedränge während der jährlichen Wallfahrt mehr als 1400 Pilger erstickt oder zu Tode getrampelt worden.

Die Opferzahlen stammen aus offiziellen Quellen oder Medien. Demnach werden auch noch Dutzende Menschen vermisst. Die meisten Opfer meldete der schiitische Iran mit 465 Toten. Besonders viele Tote gab es auch in Ägypten (181), Mali (173), Nigeria (165), Indonesien (127), Indien (114), Pakistan (99) und Bangladesch (79).

Ursache noch unklar

Am dritten Tag der diesjährigen Wallfahrt war im Ort Mina östlich von Mekka bei einem Hadsch-Ritual eine Massenpanik ausgebrochen. Die Ursache des Unglücks ist bisher unklar. Saudi-Arabien setzte eine Untersuchungskommission ein, die die Hintergründe ermitteln soll.

Das Land hatte in den vergangenen Jahren Milliarden investiert, um die Sicherheit bei der Wallfahrt zu erhöhen. In diesem Jahr kamen mehr als zwei Millionen Muslime aus aller Welt zum Hadsch in das islamisch-konservative Königreich.

Die Katastrophe verschärfte auch die ohne schon angespannte Beziehung zwischen dem sunnitischen Saudi-Arabien und dem schiitischen Iran. Die Führung in Teheran machte die saudische Regierung verantwortlich. Die saudische Presse wiederum warf iranischen Pilgern vor, sie hätten sich nicht an die vorgegebenen Sicherheitsmassnahmen gehalten.

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