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Feuer in Kairo.
Legende: Mursi-Anhänger und Gegner liefern sich heftige Kämpfe. Reuters

International Proteste in Ägypten enden in Gewalt

Seit das Militär Präsident Mursi abgesetzt hat, tobt in Ägypten ein Machtkampf. Die Muslimbrüder wollen den Putsch nicht hinnehmen. In der Nacht auf den Samstag gab es Tote und Verletzte.

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Zehntausende Mursi-Sympathisanten sind seit dem Mittagsgebet in Kairo und anderen Städten auf den Strassen. Sie kämpfen gegen die Absetzung des Präsidenten. SRF-Korrespondent Pascal Weber spricht von «genau der Situation, die man befürchtet hatte». Die Situation drohe ausser Kontrolle zu geraten. Bilder von fliegenden Pflastersteinen und Petarden gehen um die Welt.

Tote und Verletzte

Als sich Islamisten in Kairo einer Kaserne der Republikanischen Garde nähern, fallen tödliche Schüsse. In dieser Kaserne wird der abgesetzte Präsident Mursi festgehalten – wird vermutet.

Insgesamt wurden mindestens 24 Personen getötet. 300 wurden verletzt. Mitglieder der Muslimbruderschaft beschuldigen das Militär, Schüsse abgegeben zu haben. Die Armee bestreitet, scharfe Munition eingesetzt zu haben. Die Mursi-Anhänger lieferten sich Strassenschlachten mit Oppositionellen.

Bleiben, bis Mursi zurückkommt

Für die Islamisten ist die Absetzung Mursis ein Militärputsch, der nicht hinnehmbar ist. Überraschend trat der Führer der Muslimbruderschaft, Mohammed Badia, bei den Mursi-Anhängern auf. «Wir werden Mursi auf unseren Schultern tragend ins Amt zurückbringen», rief Badia. «Wir werden für ihn unsere Seelen opfern.»

Pascal Weber befürchtet, dass jüngere Muslimbrüder nicht mehr an den friedlichen Protest glauben. Sie könnten das Heft in die eigenen Hände nehmen, und gewaltsam gegen den Umsturz vorgehen.

Islamisten töten Soldaten

Auf der Halbinsel Sinai griffen militante Islamisten fünf Armeekontrollpunkte mit Gewehren und Panzerfäusten an. Ein Soldat wurde getötet, drei weitere verletzt. Das ägyptische Militär riegelte den Grenzübergang zum Gazastreifen ab.

Zwei Explosionen erschütterten die israelische Stadt Eilat an der ägyptischen Grenze. Über Opfer ist nichts bekannt.

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Die Afrikanische Union (AU) hat die Mitgliedschaft Ägyptens nach dem Sturz Mursis ausgesetzt. Die AU teilte mit, die Absetzung Mursis verletze die Verfassung des Landes. Eine Mitgliedschaft sei wieder möglich, wenn die verfassungsmässige Ordnung wiederhergestellt sei.

Parlamentskammer ohne Macht

Interimspräsident Adli Mansur löste am Nachmittag das Oberhaus des Parlaments auf. Er ernannte Mohammed Ahmed Farid zum neuen Geheimdienstchef und berief dessen Vorgänger Mohammed Raafat Schehata zum Sicherheitsberater.

Der sogenannte Schura-Rat ist die zweite Kammer der Volksvertretung. Im vergangenen Jahr war das von islamistischen Kräften dominierte Gremium praktisch die einzige parlamentarische Institution. Dies, weil die Militärs die Volksversammlung – die erste Kammer – aufgelöst hatten.

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