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International Putin provoziert mit Besuch auf der Krim

Russland feiert am 9. Mai den Sieg über Nazi-Deutschland. In diesem Jahr fallen die Paraden eine Nummer grösser aus. Präsident Wladimir Putin reiste extra auf die Krim – und erntete dafür viel Kritik.

Mit Kriegsschiffen und Kampfflugzeugen feiert die Krim den Sieg über Nazi-Deutschland vor 69 Jahren. Erstmals begeht die Halbinsel den Feiertag als – nicht anerkannter – Teil Russlands. Ungeachtet der Kritik aus dem Westen mittendrin: Kremlchef Wladimir Putin.

Auf der abtrünnigen ukrainischen Schwarzmeerhalbinsel nahm der russische Präsident eine Militärparade ab. Mit dem Anschluss der Krim an Russland sei die «historische Wahrheit» wiederhergestellt, sagte Putin in einer kurzen Ansprache im Hafen von Sewastopol. Sein Besuch mitten in der schweren Ukraine-Krise gilt als Machtdemonstration gegenüber Kiew und dem Westen.

«Zusammen sind wir noch stärker»

«Vor uns liegt noch viel Arbeit, aber mit Ihrer Hilfe werden wir alle Schwierigkeiten überwinden, weil wir zusammen sind, und das bedeutet, dass wir noch stärker sind», sagte Putin. Den Konflikt in der Ukraine erwähnte er nicht.

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Das Staatsfernsehen übertrug die Zeremonie live. An der Waffenschau nahmen zehn Kriegsschiffe teil, darunter der Raketenkreuzer «Moskwa» als Flaggschiff der Schwarzmeerflotte und das 1926 in Bremerhaven gebaute Segelschulschiff «Krusenstern». Zudem donnerten 70 Kampfflugzeuge und Hubschrauber über den Hafen.

Für Übergangsregierung in Kiew eine «Provokation»

An einem Galakonzert am Abend forderte Wladimir Putin Respekt vor dem Recht der Russen auf Selbstbestimmung. Putin dankte den Einwohnern von Sewastopol für ihre Liebe zu Russland. «Auch das Vaterland hat seine Arme für Euch weit geöffnet und Euch in sein Haus hereingelassen als leibliche Töchter und Söhne», sagte der russische Präsident. Die Ansprache wurde immer wieder von «Russland»- und «Danke»-Rufen unterbrochen.

Der ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk verurteilte den vorab nicht angekündigten Besuch als «Provokation». Das Aussenministerium nannte Putins Visite eine «unverhohlene Respektlosigkeit». Russland verstosse gegen ukrainische Gesetze, bilaterale Grenzverträge und die Charta der Vereinten Nationen. «Diese Provokation ist ein weiterer klarer Beweis, dass Russland die Spannungen in den ukrainisch-russischen Beziehungen beständig eskalieren lässt und nicht willens ist, bilateralen Streit diplomatisch zu beenden.»

Auch westliche Politiker kritisierten den Besuch scharf. Nato-Generalsekretär Anders Fogh Asmussen nannte die Visite «unangemessen». Die Krim sei nach internationalem Recht weiterhin ukrainisches Gebiet, und die Führung in Kiew habe Putin nicht eingeladen.

Kritik aus dem Westen

Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte die erste grosse Militärparade in Sewastopol seit mehr als 20 Jahren bereits im Vorfeld kritisiert: «Ich finde es schade, wenn ein solcher Tag genutzt wird, um in einem solchen Spannungsfeld eine solche Parade abzuhalten.»

Auch die USA haben den Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim als «provokativ und unnötig» verurteilt. Laut SRF-Korrespondent Christof Franzen ist der Besuch Putins eine Machtdemonstration. Zudem habe sich der Kreml-Chef damit viele Sympathien in der Bevölkerung gesichert.

In Sewastopol war am Vormittag bereits eine Militärparade abgehalten worden. Die Stadt begeht zeitgleich zum 69. Jubiläum des Kriegsendes auch den 70. Jahrestag der Befreiung. Sowjetische Truppen hatten Sewastopol am 9. Mai 1944 von der deutschen Wehrmacht zurückerobert.

Putin lobt Bevölkerung

Putin würdigte den Einsatz der Bevölkerung in der Hafenstadt während des Zweiten Weltkriegs. «Selbst als unsere Truppen vorübergehend die Stadt verlassen hatten, hat Sewastopol nicht kapituliert», sagte er. «Das Beispiel Sewastopol hat der Welt gezeigt: Wo Menschen zum Kampf um ihr Land entschlossen sind, um ihre Würde und ihre Freiheit, kommt der Feind nicht durch.»

Die Bevölkerung der Krim und der Stadt Sewastopol hatte am 16. März in einem umstrittenen Referendum für einen Beitritt zu Russland gestimmt. Daraufhin unterzeichnete Putin am 18. März den Vertrag über die Aufnahme der Gebiete.

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