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Bild 1 von 7. Italien leidet unter starken Niederschlägen. So sorgt in Florenz der hohe Pegelstand des Arno für eine neue unfreiwillige Touristenattraktion. Noch versinkt die weltberühmte Ponte Vecchio aber nicht in den Fluten des steigenden Flusses. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 7. Auch die Altstadt von Pisa ist von den Fluten bedroht. Noch ist der Arno aber weder in Florenz noch in Pisa über die Ufer getreten. Bildquelle: Reuters.
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Bild 3 von 7. Italienische Soldaten bauen Schutzwälle, um die Fluten einzudämmen. Die Nothilfe funktioniert in Italien reibungslos. Korruption, Schlamperei und eine träge Verwaltung sorgen aber für eine mangelhafte Prävention für Naturkatastrophen. Bildquelle: Keystone.
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Bild 4 von 7. Die Rettungsmassnahmen kamen für manche Bezirke zu spät. So sind im Umland von Pisa zahlreiche Felder von den Wassermassen überflutet worden. Auch Sizilien leidet unter starken Niederschlägen. Dort starben mindestens drei Menschen, als sie in ihrem Kleinwagen von den Fluten eines Flusses mitgerissen wurden. Bildquelle: Keystone.
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Bild 5 von 7. In einigen Regionen Italiens ist in den vergangenen 40 Tagen so viel Regen gefallen, wie sonst in einem halben Jahr. Rom bekommt die Folgen zu spüren. Einige Bezirke der Hauptstadt stehen unter Wasser. Bildquelle: Reuters.
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Bild 6 von 7. Dutzende Wohnungen stehen unter Wasser. Die Bewohner müssen auf dem Wasserweg evakuiert werden. Bildquelle: Reuters.
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Bild 7 von 7. In Teilen Roms geht gar nichts mehr. Der Stadtpräsident hat die Menschen aufgefordert, das Stadtzentrum zu meiden, weil verstopfte Abflüsse dort die Strassen überfluten lassen. Bildquelle: Reuters.
Die Italiener schauen besorgt in den Himmel: Die neue Schlechtwetterfront soll auch am Mittwoch wieder viel Regen bringen. Und das, nachdem schon das stürmische Wochenende dem Land mit Hochwassern, Erdrutschen und Überschwemmungen stark zugesetzt hatte.
Der Markusplatz in Venedig war überflutet - wie so häufig. Der Norden und der Süden von Rom waren überschwemmt und so auch Fiumicino, der Römer Flughafen. Der Pegel des Tibers stieg bedrohlich, aber verschonte das Zentrum von Rom. Auch der Arno war mit der Stadt Florenz gnädig, trotz des spektakulären Hochwassers. «Wird es so bleiben?», fragen sich alle Italienerinnen und Italiener bange. In Ligurien, auf Sizilien und in Kalabrien zum Beispiel schauen sie sich die brüchigen Abhänge an den Küsten an, die immer wieder abrutschen.
An der Vorbeugung fehlt es
Die Nothilfe des italienischen Zivilschutzes funktionierte in den letzten Tagen einwandfrei – wie immer. Mit der längerfristigen Planung hat Italien allerdings ein Problem. Sanierungen und Befestigungsarbeiten werden hinausgezögert. Zwar haben die Geologen, Erdbeben- und Hochwasserspezialisten ihre Risikokarten gezeichnet. Und alle Italiener wissen, das ganze Land ist bedroht. Aber die Politiker und die Verwaltung sind träge. Sie verlieren markige Worte erst dann, wenn die Katastrophe schon passiert ist. Das kostet Italien viel Geld, denn Schäden zu beheben ist teurer, als vorbeugend zu handeln.
Zuerst gebaut, danach erlaubt
Italien baut wie wild: Jede Sekunde werden dort acht Quadratmeter zubetoniert. Hunderttausende Gebäude stehen dort, wo sie es gar nicht dürften: an brüchigen Abhängen und an von Fluten bedrohten Ufern. Diese Bauten werden allerdings nicht wieder abgerissen, sondern oft im Nachhinein legalisiert, denn die Behörden befürchten Aufstände und die Politiker wollen es sich mit der Bevölkerung nicht verderben. Ohnehin sind manche von ihnen mit skrupellosen Unternehmern verbandelt. Sie haben Baufirmen zu Aufträgen verholfen und dafür Schmiergelder bekommen. Kommt hinzu, dass Dutzende Millionen, die eigentlich für Sanierungen bestimmt waren, irgendwo versickern.
Kein Wunder also, dass das Belpaese vielerorts zum gefährlichen Bruttopaese verkommen ist.
(aebn;heis)