Italien hat vor einer neuen massiven Flüchtlingswelle aus Nordafrika gewarnt. Das italienische Aufnahmesystem für Migranten stehe vor dem Kollaps, sagte der Generaldirektor für den Grenzschutz, Giovanni Pinto, vor dem Senat in Rom.
«Laut unseren Informationen warten bis zu 800'000 Menschen in Nordafrika auf die Gelegenheit, über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen». Man wisse nicht mehr, wo die Flüchtlinge untergebracht werden sollten», so Pinto. Vor allem auf Sizilien sei das Problem akut.
Kosten in Millionenhöhe
Allein in Libyen würden Hunderttausende auf die Fahrt nach Europa warten. «Hier gibt es keinen Premier, keine Minister, sondern nur zwei Clans, die das Gebiet kontrollieren. Wir können mit keiner Regierung verhandeln, uns fehlt der Gesprächspartner», klagte Pinto.
Die Mission «Mare Nostrum» zur Rettung der Migranten im Mittelmeer, die Italien nach den Flüchtlingstragödien vor Lampedusa gestartet hatte, koste den Staat 9,5 Millionen Euro im Monat, erklärte Pinto.