Der Oberste Gerichtshof in Kenia hat eine Überprüfung von Stimmzetteln der jüngsten Präsidentenwahl angeordnet. Mit einem hauchdünnen Vorsprung wurde am 9. März Uhuru Kenyatta zum Wahlsieger erklärt. Er lag lediglich mit 8000 Stimmen vor seinem stärksten Konkurrenten – dem bisherigen Ministerpräsidenten Raila Odinga. Mit der Überprüfung der Stimmzettel ist nun unklar, ob Kenyatta im April als neuer Staatschef vereidigt werden kann.
Vorwurf des Wahlbetrugs
Konkurrent Raila Odinga, forderte eine komplette Wiederholung der Wahl. Er sprach von Unregelmässigkeiten und Manipulationen. Die Wahl sei «nicht frei und fair» gewesen. Schon bei der Wählerregistrierung seien Vorschriften ignoriert worden.
Die ursprünglich für den 26. März geplante Amtseinführung Kenyattas war verschoben worden, um der Justiz Zeit einzuräumen. Eine endgültige Entscheidung des Gerichts wird Ende der Woche erwartet.
Das Wahlergebnis birgt politische Sprengkraft: Kenyatta, der als reichster Mann des Landes gilt, ist vom Weltstrafgericht in Den Haag wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt.