Mit scharfer Kritik an der Regionalregierung in Katalonien hat sich der spanische König Felipe VI. erstmals in den Konflikt um die Autonomiebestrebungen eingeschaltet.
Die Regionalregierung habe demokratische Prinzipien zerschlagen und die katalanische Gesellschaft gespalten.
Barcelona setze «die wirtschaftliche und soziale Stabilität» Kataloniens und ganz Spaniens aufs Spiel, die Lage sei sehr ernst.
Es sind schwierige Zeiten, aber wir werden sie überwinden und vorwärtskommen.
Das Königshaus bleibe der Verfassung und Einheit des Landes verpflichtet, sagte Felipe am späteren Abend in seiner ersten Rede an sein Volk. Allen Spaniern wolle er «eine Botschaft der Ruhe und der Hoffnung» übermitteln. Ohne demokratischen Respekt gebe es kein friedliches Zusammenleben. Es liege in der «Verantwortung des Staates, die verfassungsmässige Ordnung sicherzustellen», so das 49-jährige Staatsoberhaupt.
Die Vorgeschichte
Die Katalanen hatten am Sonntag gegen den Willen der Zentralregierung und des Verfassungsgerichts ein Referendum über die Loslösung von Spanien abgehalten.
Dabei war es zu einem massiven Einsatz der Polizei gekommen, über 800 Demonstranten wurden dabei verletzt.
Am Dienstag protestierten über 700 000 Katalanen gegen das Vorgehen der Polizei, ein Generalstreik legte das öffentliche Leben weitgehend lahm.
Die Regionalregierung von Carles Puigdemont könnte schon in den nächsten Tagen einseitig die Loslösung von Spanien ausrufen.
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