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Todesurteile führen in Ägypten zu Protesten
Aus Tagesschau vom 09.03.2013.
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International Krawalle nach Todesurteilen in Kairo

Über ein Jahr nach der Stadionkatastrophe von Port Said hat ein Gericht in Ägypten die Todesurteile gegen 21 Angeklagte bestätigt. Mehrere Personen wurden freigesprochen, davon sieben Polizisten. Die Urteile führten in Kairo zu erneuten Ausschreitungen.

Die Wut entzündete sich vor allem an Freisprüchen für sieben Polizisten. In Kairo griffen Anhänger beider Fussballvereine einen Sportclub der Polizei mit Brandsätzen an und stürmten ein Gebäude des Fussballverbands. Dabei kam nach Angaben von Ärzten ein Mensch ums Leben, mindestens 14 wurden verletzt.

Der Prozess arbeitet die blutigen Auseinandersetzungen vom 1. Februar 2012 auf. Damals waren in der nördlichen Hafenstadt 74 Menschen getötet worden, als Fans des örtlichen Vereins Al-Masri nach dem Abpfiff brutal auf Anhänger des rivalisierenden Al-Ahli-Clubs losgingen.

Die Opfer gelten offiziell als «Märtyrer». Denn Fans des Kairoer Traditionsclubs galten als Speerspitze der Revolution gegen den Langzeitpräsidenten Hosni Mubarak und sind deshalb sehr populär.

Freisprüche für 7 Polizisten

Der verantwortliche Polizeichef wurde nun mit einem weiteren Polizisten und acht anderen Angeklagten zu 15 Jahren Haft verurteilt. Fünf Angeklagte müssen lebenslang ins Gefängnis. Verhängt wurden ferner sechs Haftstrafen über zehn Jahre und zwei über fünf Jahre. Ein Verurteilter muss ein Jahr hinter Gitter.

Es gab aber auch 28 Freisprüche – unter anderem für sieben der neun angeklagten Sicherheitskräfte. Insgesamt waren 73 Menschen im Zusammenhang mit der Fussballtragödie angeklagt – hauptsächlich Fans von Al-Masri.

Sie mussten sich für vorsätzlichen Mord, grobe Fahrlässigkeit oder Waffenbesitz verantworten. Der Prozess war aus Sicherheitsgründen in die Polizeiakademie in Kairo verlegt worden. Die Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Die Todesurteile in dem Verfahren Ende Januar hatten massive Ausschreitungen in der Region am Suez-Kanal ausgelöst. Mehr als 40 Menschen kamen damals ums Leben.

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