- Präsident Emanuel Macron hatte dem zurückgetretenen libanesischen Regierungschef Hariri angeboten, «für einige Tage» mit seiner Familie nach Frankreich zu kommen.
- Dabei gehe es nicht um ein «Exil», betonte Macron.
- Libanons Präsident Michel Aoun bezeichnete die Einladung als möglichen «Beginn einer Lösung».
- Nach den Spekulationen über eine Inhaftierung Hariris in Riad kann die Einladung ein Test für dessen Reisefreiheit sein.
Im Ringen um die politische Zukunft von Libanons Ministerpräsidenten Hariri zeichnet sich mit der Einladung nach Frankreich eine Lösung ab. Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian sagte bei einem Besuch in Riad, Hariri werde selbst über den Zeitpunkt seiner Reise nach Paris entscheiden.
Wie frei kann sich Hariri wirklich bewegen?
Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman sei über die Pläne informiert. Bin Salman wird vorgeworfen, Hariri am 4. November zum Rücktritt gezwungen zu haben und ihn seitdem in der saudiarabischen Hauptstadt Riad festzuhalten.
Saudi-Arabiens Aussenminister Adel al-Dschubeir betonte, Hariri könne Riad verlassen und gehen, «wann er will». Auch Hariri hatte wiederholt versichert, frei zu sein und bald in den Libanon zurückzukehren. Allerdings blieben Zweifel daran.
Der Korruption beschuldigt
Hariris Rücktritt fiel mit der Festnahme dutzender saudiarabischer Prinzen, Politiker und Geschäftsleute zusammen, die der Korruption beschuldigt werden.
Libanons Präsident Michel Aoun dringt seit Tagen auf Hariris Rückkehr und weigert sich, seinen Rücktritt anzunehmen, solange er ihn nicht in Beirut gesprochen hat.
Auch Frankreich hatte in den vergangenen Tagen darauf gedrängt, dass Hariri in den Libanon zurückkehren kann. Frankreich ist ehemalige Mandatsmacht Libanons und hat von daher noch enge Beziehungen zum Libanon.