Der Premier der Zentralafrikanischen Republik, Nicolas Tiangaye, hat seine neue Regierung ernannt, die zum grössten Teil aus Mitgliedern der Rebellion und der ehemaligen Opposition besteht. Das geht aus einem im staatlichen Radio verlesenen Erlass hervor.
Zuvor hatte der Rebellenchef und selbsternannte Präsident, Michel Djotodia, Tiangaye in seinem Amt als Regierungschef bestätigt. Dem aus 34 Mitgliedern bestehenden Kabinett gehören neun Minister aus den Reihen des Rebellenbündnisses Séléka an, das seit einer Woche an der Macht ist.
Acht Kabinettsmitglieder waren früher Oppositionspolitiker, ausserdem gibt es in der Regierung einen Anhänger des entmachteten und ins benachbarte Kamerun geflohenen Präsidenten François Bozizé. Bei den 16 übrigen Kabinettsmitgliedern handelt es sich um Persönlichkeiten, die unter anderem der Zivilgesellschaft entstammen.
Die gegen Bozizé kämpfenden Rebellen hatten die zentralafrikanische Hauptstadt Bangui vor einer Woche unter ihre Kontrolle gebracht. Ihr Chef Djotodia kündigte an, die Verfassung ausser Kraft zu setzen, das Parlament aufzulösen und die bisherige Übergangsregierung abzusetzen. Am Samstag kündigte er an, seine Macht erst 2016 abzugeben.