- Frankreich erinnert sich am Freitag an den Strandpromenaden-Anschlag mit 86 Todesopfern.
- Die offiziellen Gedenkfeiern mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron begannen mit Ordensverleihungen und einer Militärparade.
- Um 22.34 Uhr fand eine Schweigeminute statt.
In Nizza haben zahlreiche Menschen der Opfer der Lastwagen-Attacke vor einem Jahr gedacht. Der französische Präsident Emmanuel Macron verlieh bei einer Militärzeremonie zahlreiche Orden. Ausgezeichnet wurde auch ein Mann, der von seinem Roller aus versucht hatte, den Terroristen zu stoppen, der dort in eine Menschmenge gerast war.
Der 31-jährige Täter hatte beim Anschlag am 14. Juli 2016 nach dem alljährlichen Feuerwerk zum Nationalfeiertag auf der Strandpromenade der Mittelmeerstadt 86 Menschen getötet. Die Polizei erschoss ihn. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bezeichnete den Täter als ihren «Soldaten» – doch eine Verbindung des Mannes zu der Organisation fanden die Ermittler nicht.
Nationalspruch als Gemeinsamkeit
Die Attacke war wegen des symbolischen Datums auch als Angriff auf Frankreich und seine Werte verstanden worden. Der Nationalfeiertag erinnert an den Sturm auf die als Gefängnis genutzte Pariser Festung Bastille 1789, der als Geburtsstunde der Französischen Revolution gilt.
Menschen legten in Nizza am Freitag seit dem Vormittag Plaketten in Blau, Weiss und Rot – den französischen Nationalfarben – auf die Strandpromenade. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie sich der Nationalspruch «Liberté, Égalité, Fraternité» abzeichnete – «Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit». Für diese Botschaft hatten sich Angehörige der Opfer entschieden.
Am späten Freitagabend gab es ein Chor- und Orchester-Konzert zum Gedenken an die Opfer. Um kurz nach halb elf, der Zeit des Anschlags, verstummten die Menschen zu einer weiteren Schweigeminute. An der Strandpromenade wurden 86 Lichtstrahlen in den Himmel gerichtet.