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Noch herrscht politische Vernunft
Aus HeuteMorgen vom 21.08.2017.
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Manöver vor Nordkoreas Küste Nordkorea soll den ersten Schritt zur Deeskalation machen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Trotz verbaler Drohungen von Seiten Nordkoreas müsse man nicht mit einem Krieg rechnen, sagt Journalist Martin Fritz.
  • Die USA hatten ihre Sanktionen gegenüber Nordkorea noch verschärft.
  • An dem Militärmanöver nehmen auch Südkorea, Australien, Neuseeland, Kanada, Dänemark, die Niederlanden und Grossbritannien teil.

SRF News: Wird das Manöver den Konflikt zwischen Nordkorea und den USA wieder verschärfen?

Martin Fritz: Das kann sein. Im Moment läuft aber noch das gleiche rhetorische Ritual wie seit Jahren ab. Nordkorea hat das Manöver als Akt der Feindseligkeit kritisiert. Diese Übungen könnten in Kampfhandlungen münden, wurde gewarnt. Damit ist gemeint, dass das Manöver eine Invasion in Nordkorea vorbereite. Die USA und Südkorea betonten wie jedes Jahr, das Manöver übe lediglich Reaktionen auf einen Angriff.

Könnte Nordkorea das Manöver zum Anlass für weitere Raketentests nehmen?

Es gibt einige Analysten, die das erwarten, schliesslich wird dieses Manöver als Kriegsdrohung interpretiert. Allerdings hatte Nordkorea schon in der Vergangenheit immer wieder drastische Worte gegen dieses Manöver benutzt, ohne konkret darauf zur reagieren. Vor fünf Jahren zum Beispiel wurde ein heiliger Krieg ausgerufen. Vor zwei Jahren versprach man die stärkste militärische Gegenreaktion, ohne dass danach etwas passierte.

An dem Manöver nehmen ein paar Tausend US-Soldaten weniger teil als in den vorangegangenen Jahren. Ist das als ein kleines Zugeständnis an die Adresse Pjöngjangs zu werten, als Hinweis, Nordkorea mit dem Manöver nicht provozieren zu wollen?

Tatsächlich sind es 7500 Soldaten weniger als im Vorjahr. Obwohl Südkoreas Verteidigungsministerium erklärt hatte, die Übung hätten denselben Umfang wie im Vorjahr. Daher gab es in Südkorea in den Medien einige Spekulationen, dass Geheimgespräche zwischen Nordkorea und den USA im Gange seien und die USA als Zeichen ihres guten Willens ihre Beteiligung am Manöver reduziert hätten. US-Verteidigungsminister James Matthis hatte dies dementiert.

Die USA sehen Nordkorea im Unrecht und wollen sich deshalb erst dann bewegen, wenn Nordkorea sich auch bewegt hat.

Russland und China haben die USA und Südkorea aufgefordert, das Manöver wegen der angespannten Lage nicht durchzuführen. Warum halten die USA und Südkorea an dem Manöver fest?

Russland und China haben vorgeschlagen, dass Nordkorea auf neue Raketen und Atomtests verzichtet und dass die USA und Südkorea im Gegenzug auf die Übung verzichten. Die USA verlangen, dass Nordkorea den ersten Schritt macht und von sich aus ein Moratorium verkündet. Deswegen wurden die Wirtschaftssanktionen nun verschärft. Die USA sehen Nordkorea im Unrecht und wollen sich deshalb erst dann bewegen, wenn sich Nordkorea auch bewegt hat.

Zusammengefasst: Das Manöver könnten die Spannungen zwischen den USA und Nordkorea wieder verschärfen. Führt das allenfalls zu einer militärischen Eskalation?

Diese Wortgefechte um einen möglichen Angriff Nordkoreas auf Guam haben meiner Ansicht nach gezeigt, dass sich beide Seiten sehr wohl der unendlichen Gefahren einer militärischen Eskalation bewusst sind. Wenn man genau zuhört, was Nordkorea sagt und was die USA sagen, dann wird immer mit einer Antwort auf einen Angriff gedroht. Das spricht doch für das Vorherrschen von politischer Geduld.

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