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International Obama hat eine schwarze Politik vermieden

Martin Luther King forderte vor genau 50 Jahren Gleichberechtigung für Schwarze. Mit Barack Obama haben die USA ihren ersten schwarzen Präsidenten bekommen. Er galt zu Beginn seiner ersten Amtszeit als Hoffnungsträger. Und heute? Eine Bilanz.

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«I have a dream»
Aus Tagesschau vom 28.08.2013.
abspielen. Laufzeit 2 Minuten 4 Sekunden.

Am 28. August 1963 hielt Martin Luther King eine der wohl meist zitierten Reden überhaupt. «I have a Dream» markierte einen Meilenstein in der Bürgerrechtsbewegung. Einer Bewegung, die die rechtliche, politische und soziale Gleichheit für Schwarze forderte.

Der 50. Jahrestag wird dieser Tage in den USA gefeiert. Mit einem Gedenkmarsch, mit Reden heutiger Bürgerrechtler wie Jesse Jackson. Höhepunkt der Feierlichkeiten aber ist der Auftritt von US-Präsident Barack Obama am eigentlichen Jahrestag. Er wird sich beim Lincoln-Memorial, unweit des Denkmals zu Ehren Martin Luther Kings, an die Nation wenden.

Obamas Rede

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Der US-Präsident hat Martin Luther Kings Kampf gegen den Rassismus gewürdigt. Er prangerte aber auch die nach wie vor bestehende soziale Ungleichheit zwischen Schwarzen und Weissen in den USA an. Obama rief die Bürger zu mehr Engagement auf, warnte aber auch vor überzogenen Erwartungen. «Die Aufgabe wird nicht leicht sein.»

Obamas Wahl zum ersten schwarzen Präsidenten der USA vor viereinhalb Jahren läutete ohne Zweifel einen fundamentalen Wandel ein. Schwarze sahen in ihm einen Hoffnungsträger. «Die Hoffnung war vor allem, dass er als ehemaliger Sozialarbeiter Verständnis für die Probleme der schwarzen Unterschicht hat», erklärt SRF-Korrespondent Arthur Honegger. «Und dass er als erfolgreicher schwarzer Mann ein Vorbild für viele Ghetto-Kids sein kann.» Ein Vorbild für das schwarze Amerika, «eine Art nationale Vaterfigur», ist er geblieben.

Durchzogene Bilanz

Obama habe es aber vermieden, als schwarzer Präsident aufzutreten und eine explizit schwarze Politik zu betreiben. Auch ein Programm gegen die Armut, von der noch immer viele Schwarze betroffen sind, habe er nicht vorgelegt. «Andere Reformen, etwa beim Gesundheitssystem, sind allerdings so ausgerichtet, dass ärmere Bürger mehr profitieren», so Honegger.

Er zieht eine durchgezogene Bilanz. Sicher seien manche auch ernüchtert, weil von Obama erwartet wurde, «Amerika auf den Kopf zu stellen und Armut, Gewalt und Hunger in wenigen Jahren zu eliminieren». «Realistisch aber waren solche Erwartungen nie. Und das wissen auch die meisten Schwarzen in den USA. Wer Obamas Präsidentschaft verfolgt hat, sieht, dass er mit grossen Problemen konfrontiert war und oft erst einmal das Feuer löschen musste.»

«Daran hat auch Obama nichts ändern können»

Verglichen zu den 1960er Jahren hat sich die amerikanische Gesellschaft stark verändert. Lag der Anteil der weissen Bevölkerung, der sogenannten Euroamerikaner, 1960 bei 90 Prozent, sind es heute noch 65 Prozent.

Totale Chancengleichheit aber gibt es noch nicht. Zwar gibt es Schwarze, die zur obersten Einkommensschicht gehören, die hohe Posten in Wirtschaft und Politik einnehmen. Die Realität jedoch zeige auch, «dass deutlich mehr schwarze Amerikaner in armen Verhältnissen leben als Weisse», so Honegger. «Daran hat auch Obama nichts ändern können.» Trotzdem, so glaubt der Korrespondent, sind die meisten Afroamerikaner nach wie vor stolz auf ihren Präsidenten.

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