- In der Türkei wurden 30 Personen verhaftet, darunter Politiker wie der frühere CHP-Abgeordnete Aykut Erdogdu, drei Vorsteher von Istanbuler Stadtbezirken und zwei aus der südlichen Provinz Adana.
- Im Rahmen von Korruptionsermittlungen hätten landesweit Haftbefehle für insgesamt 47 Verdächtige vorgelegen, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu.
Die Festnahmen seien Teil der Ermittlungen der Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft, die Korruptionsvorwürfen in der Stadtverwaltung nachgehe, teilten die Behörden mit. Seit der umstrittenen Absetzung des Istanbuler Stadtpräsident Ekrem Imamoglu im März gehen die Behörden verstärkt gegen CHP-Politiker und hochrangige Beamte der Stadtverwaltung vor.
Imamoglu war im Zusammenhang mit Korruptions- und Terrorvorwürfen verhaftet und abgesetzt worden. Das Vorgehen gegen ihn wird weithin als politisch motiviert gewertet und hatte landesweiten sowie internationalen Protest ausgelöst.
Rückschlag für Erdogan
Oppositions- und Menschenrechtsgruppen werfen der Regierung vor, die Justiz für politische Zwecke zu missbrauchen. Imamoglu, der die Vorwürfe bestreitet, gilt als stärkster Herausforderer von Präsident Recep Tayyip Erdoğan. Bei den Kommunalwahlen 2024 hatte die CHP die Kontrolle über mehrere Grossstädte, darunter Istanbul und die Hauptstadt Ankara, gewonnen. Dies war ein schwerer Rückschlag für Erdogans Regierungspartei AKP.